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Transformation der Schweinehaltung: Integration als Zukunftsperspektive

Der Schweinefleischsektor in Deutschland steht vor signifikanten Herausforderungen und Veränderungen, die durch globale Marktdynamiken sowie interne strukturelle Anpassungen beeinflusst werden. Dr. Josef Efken vom Thünen-Institut hat im Veredelungsausschuss des Landvolks wichtige Einblicke in die aktuellen Trends und Entwicklungen des Marktes gegeben, die das Potenzial haben, die Zukunft der Schweinehaltung in Deutschland grundlegend zu verändern.

Zunächst ist bemerkenswert, dass trotz der Fluktuationen im Markt die wertmäßige Nachfrage nach im Jahr 2023 wieder angestiegen ist, während der Hype um Fleischersatzprodukte nachlässt. Efken hebt hervor, dass diese Produkte zunehmend kritisch hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe von der Öffentlichkeit hinterfragt werden. Gleichzeitig übernehmen Discounter verstärkt hochwertige Fleischartikel, die traditionell von Vollsortimentern angeboten wurden, was zwar zu einer geringeren nachgefragten Menge, aber zu einem gestiegenen Wert führt.

Eine besondere Herausforderung für den Sektor ist der signifikante Rückgang der schweinehaltenden Betriebe und des Schweinebestandes in Deutschland über die letzten zehn Jahre, mit einem überdurchschnittlich starken Rückgang in den letzten drei Jahren. Dies wirkt sich direkt auf die Verfügbarkeit und die aus und führt zu einer kritischen Überprüfung der Produktionsmethoden und -modelle.

Vor diesem Hintergrund wurde im Ausschuss die Möglichkeit diskutiert, Integrationsmodelle ähnlich denen im Geflügelbereich zu überlegen. Diese Modelle haben sich in Ländern wie bewährt, wo durch eine enge Integration von verschiedenen Produktionsstufen Effizienzgewinne und Qualitätsverbesserungen erzielt wurden. Allerdings wurde auch betont, dass aufgrund der unterschiedlichen Biologie zwischen Vögeln und Säugetieren eine direkte Übertragung dieser Systeme auf den Schweinebereich nicht ohne weiteres möglich ist.

Die Diskussion im Ausschuss wurde von Enno Garbade, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Sauenhaltung, und Jörn Ehlers, dem Ausschussvorsitzenden, zusammengefasst. Beide betonten die Notwendigkeit, regulatorische Hürden im Genehmigungsrecht zu beseitigen, um eine Transformation und Weiterentwicklung der in Deutschland zu ermöglichen. Ohne diese Änderungen besteht die Gefahr, dass die Produktion ins Ausland abwandert und die inländische Erzeugung durch günstige Importe ersetzt wird, was langfristig die Existenz deutscher Betriebe gefährden könnte.