Anzeige
 

Schokoladenflecken und Blattläuse: Gefahren für Ackerbohnen

Das feuchte Wetter begünstigt derzeit das Auftreten der Schokoladenfleckigkeit in Ackerbohnen. Zusätzlich besteht die Gefahr durch Blattläuse, die ebenfalls Schaden anrichten können.

Schokoladenfleckenkrankheit: Ursachen und Bekämpfung

Die Schokoladenfleckenkrankheit wird durch den Pilz Botrytis fabae verursacht. Bei starkem Befall können ganze Blätter und Teile des Stängels absterben. Später im Jahr kann auch Rost auftreten. Die Auswahl an gegen diese ist begrenzt.

Für die Bekämpfung der Schokoladenflecken stehen Tebuconazol-haltige Mittel wie Folicur/Tebu 25 und Azoxystrobin-haltige Mittel wie Ortiva/Zoxis Super zur Verfügung. Gegen Rost können Azoxystrobin-haltige Fungizide wie Azbany/Tazer, Chamane, Zeus, LS Azoxy/Screen oder Azoxystar XL sowie einige Tebuconazol-haltige Mittel wie Folicur, Spector oder Tebu 25 eingesetzt werden.

Da in Ackerbohnen meist nur eine Fungizidmaßnahme durchgeführt wird, sollte die Aufwandmenge vom Einsatztermin und dem Krankheitsdruck abhängen. Bei frühem Auftreten der Krankheiten empfiehlt sich eine Kombination von 0,8 l/ha Folicur und 0,8 l/ha Ortiva. Ab Mitte bis Ende der Blüte können die Mengen auf 0,5 l/ha Folicur und 0,5 l/ha Ortiva reduziert werden. Diese Kombination bekämpft die Krankheiten sowohl protektiv als auch kurativ.

Blattläuse: Überwachung und Behandlung

In Ackerbohnen treten bislang nur vereinzelt virusübertragende „ Erbsenblattläuse“ auf. Hier liegt der Bekämpfungsrichtwert bei 10 % Befall. Häufiger sind jedoch die kolonienbildenden „Schwarzen Bohnenläuse“. Der Bekämpfungsrichtwert für diese Saugschädlinge liegt bei 5 bis 10 % mit Kolonienbildung. Da der Befall an den Feldrändern beginnt, kann oft eine Randbehandlung ausreichen. Solange die Pflanzen nicht unter den Saugschäden leiden, kann man mit einer Insektizidmaßnahme warten.

Wenn eine Behandlung notwendig wird, ist zu beachten, dass Pyrethroid-haltige Insektizide meist nur eine schwache Wirkung gegen versteckt sitzende Läuse haben und gleichzeitig auch Nützlinge wie den Marienkäfer töten. Eine Alternative bietet das nützlingsschonende Produkt Teppeki (max. Aufwandmenge 140 g/ha) mit dem Wirkstoff Flonicamid. Dieser wirkt systemisch und erfasst Blattläuse auch an der Blattunterseite. Teppeki darf einmalig eingesetzt werden und besitzt eine ausgeprägte Dauerwirkung gegen alle Stadien der Läuse.

Bienenschutz beachten

Beim Einsatz von Fungiziden und Insektiziden ist auf den Bienenschutz zu achten. Mischungen aus Azolfungiziden (Folicur u.a.) und Pyrethroiden ändern die Bienengefährdungsklasse von B4 auf B2. Bitte beachten Sie die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Weitere Nachrichten aus der Kategorie Acker

MARS korrigiert Ertragsprognosen für EU-Agrarkulturen nach unten

Das Monitoring Agricultural Resources (MARS) der Europäischen Union hat in seinem Juli-Bericht die Ertragsprognosen für die meisten Agrarkulturen in der EU gesenkt,...

Über 20.000 Hektar landwirtschaftlicher Staatsflächen in der Ukraine vermint

In der Ukraine sind derzeit über 20.000 Hektar der landwirtschaftlichen Flächen staatlicher Betriebe vermint. Weitere 98.000 Hektar werden nach der Befreiung von...

Erfolgreiche Zulassungsrunde 2024: Secobra setzt neue Standards im Weizenanbau

Die diesjährige Zulassungsrunde brachte für die Secobra-Saatzucht GmbH bedeutende Erfolge. Das Unternehmen konnte sein Portfolio um vier neue Winterweizensorten erweitern, die durch...

Bundesregierung: Pflanzenzüchter-Vorgehen legitim, kein Änderungsbedarf

Die Bundesregierung hat angekündigt, dass sie keine Änderungen am bestehenden Sortenschutzrecht vornehmen wird. Diese Entscheidung folgt auf die kontroverse Diskussion um Erntegutbescheinigungen,...

„Weideland Bayern“: Neues Projekt zur Stärkung der Weidehaltung

Die Bayerische Landesanstalt für (LfL) hat das Projekt "Weideland Bayern" ins Leben gerufen, um die Weidehaltung in Bayern zu fördern und...