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Bodenanalyse: pH-Wert nach Regen im Keller

Die intensiven Niederschläge des letzten Sommers haben auf zahlreichen landwirtschaftlichen Flächen zu einem Rückgang der pH-Werte im Boden geführt. Auf verschiedenen Testfeldern wurde eine Verringerung der pH-Werte um 0,5 bis 1,2 Einheiten festgestellt.

Dieser Rückgang lässt sich durch die Auswaschung der zweiwertigen Kationen Calcium (Ca++) und Magnesium (Mg++) aus der Wurzelzone erklären. In Böden mit einer tiefen Wurzelzone stellt dies weniger ein Problem dar, da die verlagerten Kationen durch aufsteigendes Kapillarwasser zusammen mit Nährstoffen wie oder zurück in die Wurzelzone transportiert werden können, was zu einer natürlichen Normalisierung des pH-Wertes führt. Jedoch auf Böden mit niedriger Kapillarität, wie Sand- oder Schotterböden, und bei Vorhandensein von Unterbodenverdichtungen, die den Wassertransport stören, erfolgt dieser Prozess nicht.

Experten empfehlen daher, anstehende Kalkungen vorzuziehen, um den Kalkverlust auszugleichen und potenzielle Ertragseinbußen zu minimieren. Die Wechselwirkung zwischen dem pH-Wert und den Bodenkolloiden, wie Tonmineralen und Humus, die negativ geladen sind und positiv geladene Kationen anziehen, ist dabei zentral. Durch die Bildung von Calciumbrücken wird die stabilisiert. Zu niedrige pH-Werte führen zu einer unzureichenden Pufferung von Wasserstoffionen (H+), was Probleme wie Säureschäden an Kulturen wie oder reduzierte Phosphorverfügbarkeit nach sich ziehen kann.

Hohe pH-Werte können ebenfalls zu Komplikationen führen, darunter die Oxidation von Schwermetallen oder die Bildung schwer löslicher Calciumphosphate, die die Verfügbarkeit von reduzieren. Deshalb ist es essentiell, den pH-Wert regelmäßig zu überwachen und bei Bedarf korrigierende Maßnahmen zu ergreifen. Eine angemessene Kalkung ist dabei entscheidend für die Erhaltung der Bodenstruktur und die Gesundheit der Pflanzen.

Um den spezifischen Kalkbedarf zu bestimmen, sollte der Tonanteil des Bodens berücksichtigt werden. Es gibt verschiedene Kalkdüngerarten, die sich in ihrer Wirkungsgeschwindigkeit unterscheiden. Die Auswahl des passenden Kalkdüngers ist daher entscheidend, um die pH-Werte effektiv zu regulieren und die Boden- und Pflanzengesundheit zu fördern.

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