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Neuer Krautfäule-Genotyp in Kartoffeln

Ein neuer Genotyp der Krautfäule breitet sich vor allem im Nordwesten Deutschlands aus und stellt vor große Herausforderungen. Der Genotyp EU 43, der bereits in den und Dänemark aufgetreten ist, zeigt eine nachgewiesene Resistenz gegenüber dem -Wirkstoff Mandipropamid. Die Notwendigkeit eines konsequenten Resistenzmanagements wird dadurch immer wichtiger.

Im Jahr 2023 gab es verstärkt Meldungen aus verschiedenen Regionen, dass die eingesetzten Fungizide nicht mehr ausreichend wirken. Trotz intensiver Spritzfolgen und hoher Aufwandmengen kam es vielfach zu einem starken Auftreten der Krautfäule, was auf eine mögliche Resistenzentwicklung hinweist.

Laut EuroBlight-Krautfäulemonitoring stieg die Häufigkeit des EU 43 Genotyps in Deutschland von 7 % im Jahr 2022 auf über 50 % im Jahr 2023. Dieser Genotyp zeigt eine Resistenz gegen Mandipropamid, das zur Gruppe der Carbon-Säure-Amide (CAA) gehört. Innerhalb dieser Gruppe besteht eine Kreuzresistenz, die auch andere Wirkstoffe wie Dimethomorph, Benthiavalicarb und Valifenalate betrifft. Dies erklärt die vielfach beschriebene Minderwirkung dieser Fungizide.

Erschwerend kommt hinzu, dass im Jahr 2023 auch Minderwirkungen von Zorvec-Produkten mit dem Wirkstoff Oxathiapiprolin überregional festgestellt wurden. Vor diesem Hintergrund ist ein verbessertes Resistenzmanagement notwendig. Fungizide sollten grundsätzlich immer in der maximal zugelassenen Aufwandmenge und nicht mehr als zweimal hintereinander angewendet werden.

Besondere Vorsicht ist bei der Verwendung von Oxathiapiprolin geboten, da dieser Wirkstoff hoch resistenzgefährdet ist. Die Gefahr der Resistenzbildung steigt mit der Häufigkeit der Anwendung von Präparaten mit dem gleichen Wirkmechanismus.

Ein Zusatz von Kupferfungiziden kann die Resistenzentwicklung bremsen und die Wirksicherheit erhöhen. Bekannt ist jedoch aus dem ökologischen Landbau, dass Kupfer alleine nicht ausreicht. Als Kontaktwirkstoffe sind Kupferhydroxid und Mischungen aus Kupferhydroxid und Kupferoxychlorid in verschiedenen Produkten verfügbar. Die erforderlichen Wasseraufwandmengen können zwischen 600 und 800 l/ha liegen. Polyram WG (Wirkstoff Metiram) kann ebenfalls in die Spritzfolge integriert werden.

Hinweise zur Mischbarkeit von Kupfermitteln:

  • Kupfer ist mit allen gängigen Krautfäulefungiziden mischbar.
  • Kupfer ist kompatibel mit Bittersalz, Microtop, Bor, Mangan, Phosphik, Foliarel und Harnstoff.
  • Kupfermittel sollten nicht mit Ammonium- oder nitrathaltigen Düngern wie AHL, Wuxal Top K, Wuxal Top N, Vita Kombi plus gemischt werden.
  • Kupfermittel nicht mit hoch wasserlöslichen Phosphordüngern mischen, da der Phosphor sich mit dem Kupfer verbindet und die Spritzbrühe ausflockt.
  • Im Zweifelsfall eine Mischprobe im Eimer anrühren, bevor die Spritze befüllt wird.

Bitte beachten Sie stets die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise. Ein gut geplantes und durchgeführtes Resistenzmanagement ist entscheidend, um die Herausforderungen durch den neuen Krautfäule-Genotyp erfolgreich zu bewältigen.

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