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Anhaltendes Hoch bei Schweine- und Ferkelpreisen

Die Schweine- und bleiben weiterhin auf hohem Niveau. Trotz einer ruhigen Nachfrage ist das Angebot immer noch knapp. Diese Situation sorgt bei den Schweinehaltern in Europa für wirtschaftliche Freude. Besonders Ferkelerzeuger profitieren derzeit von den hohen Preisen, die sich aus dem starken Bestandsabbau in den Jahren 2022 und 2023 ergeben haben. Laut dem Schweinezyklus müsste die Produktion nun eigentlich deutlich ansteigen. Tatsächlich stabilisiert sie sich jedoch nur, ohne eine starke Expansion zu zeigen.

Die leichte Erholung dürfte vorübergehend sein. Anders als in früheren Hochpreisphasen gibt es in den meisten EU-Ländern keine größeren Investitionen in die Schweinehaltung. Wenn die Produktion steigt, dann meist in bereits bestehenden Stallanlagen.

Vermehrer berichten aktuell von einer guten Jungsauennachfrage, und auch die Besamungsstationen melden rund 5 % höhere Absätze im Vergleich zum Vorjahr. Ohne neue Investitionen wird die europäische Schweineproduktion jedoch kaum nachhaltig wachsen. Stattdessen wird die Produktion automatisch weiter zurückgehen, weil sich bestehende Ställe allmählich abnutzen.

Der Grund für die fehlenden Investitionen liegt oft in der Politik: In den Niederlanden und Belgien sollen staatliche Aufkaufprogramme die tierische Produktion reduzieren. Die Ställe müssen abgerissen werden und die Produktionsrechte verfallen. Auch in Deutschland wird die Produktion weiter sinken, da neue Tierwohlanforderungen gestellt werden. Ein wichtiger Stichtag ist der 9. Februar 2026. Bis dahin müssen Sauenhalter eine Baugenehmigung für den Umbau des Deckzentrums vorlegen, was viele Betriebsleiter nicht umsetzen werden. In Spanien stößt die Schweineproduktion an ihre Grenzen, da die Flächenanforderungen steigen sollen und es schwierig ist, eine Baugenehmigung für neue Ställe zu erhalten.

Zusätzlich sorgt die (ASP) für Unsicherheit unter den Schweinehaltern. Trotz der guten wirtschaftlichen Lage auf dem polnischen Markt vermeiden die meisten Tierhalter das Investitionsrisiko. Dies gilt nicht nur für Osteuropa, sondern auch für Italien.

Ein weiteres Problem haben die dänischen Schweinehalter: Die Schlachtschweinenotierung ist im Vergleich zu anderen europäischen Märkten nicht wettbewerbsfähig und liegt 30 bis 40 Cent pro Kilogramm Schlachtgewicht unter dem EU-Durchschnitt. Besonders für reine Mäster in Dänemark ist dies eine Herausforderung, da sie für Einstalltiere „normale“ EU-Preise zahlen müssen.

Viele Mäster hatten sich vom diesjährigen Frühsommer mehr erhofft. Der saisonale Preisanstieg auf dem Schlachtschweinemarkt blieb teilweise aus. Eine durchwachsene Witterung führte dazu, dass die Grillsaison nie richtig anlief. Über den Hochsommer besteht möglicherweise noch Spielraum nach oben. Zum Herbst ist jedoch mit einem typischen Preisrückgang zu rechnen, der auch die Ferkelpreise im dritten und vierten Quartal 2024 beeinflussen wird. Wie stark dieser saisonale Abschwung ausfällt, hängt hauptsächlich vom deutschen Schlachtschweinemarkt und der Einstallbereitschaft der Mäster ab.

Für 2025 sind die Aussichten wieder positiver, auch wenn keine neuen Rekordpreise erwartet werden. Das Angebot bleibt im Vergleich zu den Vorjahren gering, während die Nachfrage stabil bleibt. Besonders die Drittlandmärkte bieten bessere Perspektiven. Vor allem China, wo der Sauenbestand um fast 7 % zurückgegangen ist, stützt den . Dies wird spätestens nächstes Jahr auch die Exporte aus der EU erleichtern. Das ist besonders wichtig für die Dänen, die auf Ausfuhren angewiesen sind, und könnte ihnen helfen, den Anschluss an die europäischen Schlachtschweinenotierungen zu finden.

Prognosen zufolge sollten die Ferkelnotierungen auf 25-kg-Basis im Jahr 2025 zwischen 60 und 75 Euro liegen. Bei den Schlachtschweinen wird die 2-Euro-Marke wohl nicht gehalten werden können. Die durchschnittliche Prognose für 2025 liegt bei etwa 1,90 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht. Die Preise bleiben also im Vergleich zu den Vorjahren auf einem hohen Niveau.

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