Ab Ende 2024 treten neue, strengere Schadstoffgrenzwerte für Kaminöfen in Kraft. Diese Regulierung wurde bereits 2009 von der damaligen schwarz-gelben Koalition unter Bundeskanzlerin Angela Merkel beschlossen. Die Ofenhersteller haben daraufhin ihre neuen Modelle angepasst, sodass sie im Labor nachweislich nur noch halb so viel Feinstaub wie ihre Vorgängermodelle ausstoßen. Für ältere Kaminöfen, die vor 2010 verkauft wurden und keine entsprechende Typprüfung besitzen, sieht die Zukunft allerdings düster aus: Ende 2024 müssen diese Geräte stillgelegt werden, sofern sie nicht nachgerüstet werden.
Hausbesitzer stehen somit vor der Wahl: Entweder sie investieren in einen neuen, modernen Ofen oder sie rüsten den bestehenden Ofen mit einem Feinstaubfilter nach. Nachrüst-Filter sind im Internet bereits für unter 1.000 Euro erhältlich, allerdings ohne Installation. Inklusive professioneller Montage durch den Fachhandel müssen Verbraucher mit Kosten von etwa 2.500 Euro rechnen. Diese Filter können laut Messungen mindestens 90 %, oft sogar mehr als 95 % des Feinstaubes zurückhalten.
Die Preise für Nachrüstfilter könnten zukünftig sinken, ähnlich wie dies bei den ersten Katalysatoren für PKWs der Fall war, die anfänglich ebenfalls sehr teuer waren. Es lohnt sich daher, mit einem Schornsteinfeger zu sprechen, um zu klären, ob eine Nachrüstung eine praktikable Option für den vorhandenen Ofen sein könnte.
Interessanterweise zeigte ein Experiment des ARD-Magazins Plusminus, dass viele Kaminfachgeschäfte eher zum Kauf eines neuen Ofens raten, anstatt eine Nachrüstung vorzuschlagen, was möglicherweise auf die höheren Gewinnmargen beim Verkauf neuer Öfen zurückzuführen ist.
Für diejenigen, die den Umweltschutz ernst nehmen, empfehlen Umweltschützer, auf das Umweltsiegel „Blauer Engel“ zu achten, das besonders umweltfreundliche Verbrennungstechnologien kennzeichnet. Doch laut Plusminus sind die Verbesserungen durch Nachrüstung eines Feinstaubabscheiders auch bei kleinen Holzkaminen signifikant und führen oft zu besseren Feinstaubwerten als der Kauf eines neuen Ofens.
Falls ein alter Kamin technisch noch intakt ist, empfiehlt auch die deutsche Schornsteinfegerinnung die Nachrüstung eines Feinstaubabscheiders. Dies stellt eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Alternative zum Neukauf dar und ermöglicht es den Besitzern, ihre bestehenden Kaminöfen weiterhin zu nutzen.