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Optimale Stallklimatisierung für Schweine im Sommer

Die heißen Sommermonate stellen vor besondere Herausforderungen bei der Stallklimatisierung. Um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere zu gewährleisten, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich, um optimale Bedingungen im Stall zu schaffen.

Lüftungssysteme richtig einstellen

Die Luftrate spielt eine zentrale Rolle, da sie den Anteil des aktuellen Volumenstroms am maximal möglichen Volumenstrom beschreibt. Insbesondere im Sommer ist es ratsam, die Luftrate auf 100 % zu erhöhen, um eine maximale Luftzirkulation zu ermöglichen. Die Solltemperatur im Stall sollte bei längeren Hitzeperioden um 1 bis 2 °C angehoben werden, da Temperaturen von 20 bis 22°C ohne zusätzliche Kühlmaßnahmen oft unrealistisch sind.

Reaktionsschnelle Lüftungssteuerung

Der Regelbereich des Lüftungssystems beeinflusst, wie schnell auf Temperaturveränderungen reagiert wird. Bei warmen Außentemperaturen empfiehlt es sich, den K-Wert, der die Temperaturdifferenz zum Schalten der Lüftung bestimmt, auf 5 bis 6 K zu erhöhen. Dies macht die Lüftung weniger empfindlich gegenüber plötzlichen Temperaturschwankungen, wie sie zum Beispiel bei einem Sommergewitter auftreten können.

Effektive Kühlungsmethoden implementieren

Zur Vorkühlung der Zuluft können verschiedene Systeme wie Erdwärmetauscher, Kühlpad, Beschattung des Zulufteintritts oder eine Dachisolierung eingesetzt werden. Bei Temperaturen über 28°C im Stall kann zusätzlich ein mobiler Wasservernebler verwendet werden, der ab einem vorher festgelegten Temperaturwert aktiviert wird. Hochdruckkühlsysteme können die Lufttemperatur um weitere 4 bis 6°C senken, allerdings sollte die Kühlung bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80% abgeschaltet werden, um die Effizienz der Kühlung nicht zu beeinträchtigen.

Alarm- und Notfallsysteme sicherstellen

Es ist essentiell, dass die Alarmanlage bei einer Abweichung der Temperatur um 5°C oder spätestens bei 34°C aktiv wird, da hohe Temperaturen in Kombination mit starker Luftfeuchtigkeit zu Hitzestress und im schlimmsten Fall zum Hitzetod führen können. Die regelmäßige Überprüfung der Alarmanlage sowie des Notfallsystems, das bei einem Ausfall der Lüftung einspringen muss, ist daher unerlässlich.

Positionierung des Temperaturfühlers

Der Temperaturfühler sollte strategisch im Stall platziert werden, idealerweise 1,50 m über dem Boden im Tierbereich, um genaue Messungen zu ermöglichen. Zudem ist darauf zu achten, dass der Fühler weder zu nah an Fenstern noch an Abluftpunkten und nicht in Bereichen mit Zugluft positioniert wird.

Regelmäßige Wartung der Lüftungskomponenten

Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit im Winter können sich Staub und Keime in den Lüftungskanälen ansammeln, was den Energieverbrauch erhöht und die Luftqualität senkt. Eine gründliche Reinigung der Lüftungskomponenten im Frühjahr ist daher essenziell, um die Funktionalität der Systeme sicherzustellen und den Luftwiderstand zu minimieren.

Diese Maßnahmen sind entscheidend, um auch während der heißen Sommermonate eine gesunde und leistungsfähige Schweinezucht zu gewährleisten.