Steigende Produktionskosten belasten Bio-Milchviehbetriebe
Die Kostenentwicklung in der Bio-Milchviehhaltung bereitet den Betrieben zunehmend Sorgen. Laut einer Studie der Bioland-Fachberatung aus den Jahren 2020 bis 2023 können die meisten Betriebe ihre Kosten nicht decken. Besonders die steigenden Futter- und Personalkosten machen den Landwirten zu schaffen. Im Zeitraum von 2020/2021 bis 2022/2023 stiegen die Produktionskosten pro Kuh kontinuierlich an. Dabei belasteten vor allem die Kosten für Kraftfutter und Grobfutter die Betriebe.
Erhöhte Futterkosten und gesunkene Milchmenge
Die steigenden Futterkosten sind auf die Preisentwicklung von Kraftfutter und Grobfutter zurückzuführen. Während der Preis für 100 kg Kraftfutter von 43€ auf 56€ anstieg, verteuerte sich Grobfutter um mehr als 20 %. Gleichzeitig sank die Milchmenge pro Kuh und Jahr um knapp 270 kg. Trotz eines konstanten Kraftfutteraufwands pro Kuh von 18,5 dt blieb die Gesamtfutterleistung hinter den Erwartungen zurück.
Höhere Personalkosten und steigende Erzeugerpreise
Die gestiegenen Personalkosten pro Kuh sind vor allem auf einen höheren Lohnansatz für Familienarbeitskräfte zurückzuführen. Trotz einer Erhöhung der Erlöse für Bio-Milch um 3,9 ct und 8,1 ct in den letzten beiden Wirtschaftsjahren, bleibt das kalkulatorische Betriebszweigergebnis negativ. Die Auszahlungspreise der Bio-Molkereien variieren stark, was die wirtschaftliche Situation der Betriebe weiter verschärft.
Herausforderungen im laufenden Wirtschaftsjahr
Die Entwicklung der Kosten im laufenden Wirtschaftsjahr 2023/2024 ist noch ungewiss. Während einige Kostenpositionen weiter steigen, zeigen sich auch Entlastungen bei bestimmten Betriebsmitteln. Die Erzeugerpreise für Milch und Fleisch sind bisher kaum gestiegen, was die Bio-Milchviehbetriebe vor weitere Herausforderungen stellt. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Bio-Milchviehbetriebe weiterhin mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.