Anzeige
 

Besuch von Cem Özdemir: Diskussion mit Landwirten

Der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) besuchte am Fronleichnamstag zwei landwirtschaftliche Betriebe in der Oberpfalz, um sich ein Bild von den Herausforderungen und Erfolgen der ökologischen und konventionellen zu machen. Dies war ein Versprechen, das er anlässlich der Messe Biofach in Nürnberg gegeben hatte.

Besuch des Biohofs von Naturland-Präsident Hubert Heigl

Die erste Station des Ministers war der Biohof von Hubert Heigl, dem Präsidenten von Naturland und Mitglied des Vorstands des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Özdemir zeigte sich beeindruckt von der auf dem Hof, der sich auf die Ferkelerzeugung spezialisiert hat. Die Schweine leben in geräumigen Außenklimaställen und werden mit hofeigenem Bio-Getreide gefüttert. Besonders beeindruckend fand der Minister, dass die Ferkel sechs Wochen bei ihren Müttern bleiben und die selbst den Kontakt zu ihren Neugeborenen suchen können.

Landwirt Hubert Heigl setzt auf die Rasse „Schweizer Edelschwein“, da diese Zuchtlinie eine Aufzucht ohne Antibiotika ermöglicht. Die Gewichtszunahme liegt nur zehn Gramm unter der konventionellen Erzeugung. Heigl und seine Frau Evi haben sich intensiv mit dieser Rasse beschäftigt, Betriebe in verschiedenen Ländern besucht und viele Gespräche mit Berufskollegen geführt.

Diskussion über die Zukunft der ökologischen Landwirtschaft

Özdemir betonte, dass die Bundesregierung das Ziel verfolgt, bis 2030 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch zu bewirtschaften. Er hob hervor, dass alle landwirtschaftlichen Betriebe, ob bio oder konventionell, dringend eine Entlastung bei der benötigen. In der Diskussion mit Hubert Heigl und dem geschäftsführenden BÖLW-Vorstand Peter Röhrig wurde gefordert, dass die Umweltleistungen der Biohöfe besser anerkannt werden müssen. Röhrig unterstrich die Notwendigkeit von mehr Forschung im Bio-Bereich.

Besuch des konventionellen Piehlerhofs

Die zweite Station des Ministers war der Piehlerhof in Schwarzenfeld, der von Manfred Piehler und seiner Frau Marianne geführt wird. Der Betrieb ist in der Region bekannt und wirtschaftet konventionell mit Schweine- und Rinderhaltung. Piehler betonte beim Rundgang die hohen Standards, nach denen sie arbeiten, und wies ebenfalls auf die steigende Bürokratie hin, die viel Zeit und Arbeitskraft fordere.

Diskussion über Anbindehaltung

Ein großes Thema in der Diskussion mit den anwesenden Bäuerinnen und Bauern war die Anbindehaltung. Die Vertreter der Landwirtschaft äußerten, dass die zehnjährige Übergangsfrist zu kurz sei. Özdemir entgegnete, dass seit Jahren bekannt sei, dass die Anbindehaltung nicht ewig bestehen könne, und dass zehn Jahre eine angemessene und ausreichende Zeit seien, um sich auf die neuen Anforderungen einzustellen.

Weitere Nachrichten aus der Politik

EU und Schweiz erweitern Landwirtschaftsabkommen

Kurz vor Weihnachten einigten sich die Europäische Union und die auf eine bedeutende Erweiterung ihres bestehenden Landwirtschaftsabkommens. Dieser Fortschritt betrifft wesentlich...

Polen präsentiert Kompromissvorschlag zu neuen Züchtungstechniken

Die polnische Ratspräsidentschaft hat einen neuen Kompromissvorschlag zu den neuen Züchtungstechniken (NZT) eingereicht, um eine einheitliche Position der EU-Mitgliedstaaten zu diesen Verfahren...

Agrarpolitik 2025: Gemeinwohl vor Konzerninteressen!

In Berlin ruft das Bündnis "Wir haben es satt" regelmäßig seit 2011 zur Demonstration auf. Für das Jahr 2025 liegt der Schwerpunkt...

Düngerecht: Keine Einigung in zweiter Verhandlungsrunde

Die Bemühungen um eine Reform des Düngerechts in Deutschland stehen weiterhin still. Auch bei der jüngsten Zusammenkunft der Arbeitsgruppe, die sich mit...

Union fordert Wiedereinführung der Agrardieselrückvergütung

Die CDU/CSU-Fraktion hat in einem aktuellen Antrag die Bundesregierung aufgefordert, die Agrardieselrückvergütung in vollem Umfang wiederherzustellen und auf nationale Sonderwege in der...