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Ernteprognosen in Russland schrumpfen

Die Ernteerwartungen in Russland wurden durch Spätfrost und Trockenheit erheblich gesenkt. Schäden durch Auswinterung und unzureichende Niederschläge in wichtigen Weizenanbaugebieten haben zu einer Verringerung der Prognosen für die 2024 geführt.

Auswirkungen von Spätfrost und Trockenheit

Die Höhe der durch Frost oder Trockenheit geschädigten Anbauflächen in Russland variiert stark. In den letzten Tagen wurden die Ernteschätzungen sukzessive nach unten korrigiert. Das Institut für Agrarmarktstudien (IKAR) hatte in seiner ersten Prognose vom 13. März 2024 die russische Weizenernte noch auf 94 Millionen Tonnen geschätzt, was über dem Niveau des Vorjahres lag.

Reduzierte Ernteprognosen

Angesichts der ungünstigen Vegetationsbedingungen in vielen Teilen Russlands wurden die Prognosen weiter reduziert. Anfang Mai wurden die Schätzungen der Weizenernte von ursprünglich 91 Millionen Tonnen auf 86 Millionen Tonnen gesenkt. Nur 10 Tage später erfolgte eine erneute Korrektur auf 83,5 Millionen Tonnen. Die Exporte für 2024/25 wurden ebenfalls nach unten angepasst, von ursprünglich 52 Millionen Tonnen auf 45 Millionen Tonnen.

Vergleich der Prognosen

Die jüngste Prognose des IKAR vom 21. Mai 2024 sieht eine Weizenernte von 83,5 Millionen Tonnen und Exporte von 45 Millionen Tonnen vor. Diese Zahlen liegen deutlich unter den Schätzungen des USDA, das am 10. Mai 2024 eine Ernte von rund 88 Millionen Tonnen und Exporte von 52 Millionen Tonnen veröffentlicht hatte.

Auswirkungen auf den Weltmarkt

Russland könnte vorerst an seinen monatlichen Exporten von 4-5 Millionen Tonnen festhalten. Nach einem halben Jahr könnten jedoch Exporteinschränkungen spürbar werden, was die Angebote der EU, Kanadas, der USA, Australiens und Argentiniens wieder in den Fokus rücken könnte.

Das Wetter in Südrussland wird weiterhin ein entscheidender Faktor für den Weizenmarkt sein. Besonders die Niederschläge werden in den kommenden Wochen von großer Bedeutung sein. Derzeit verkauft Russland 12,5er am für 245 USD pro Tonne FOB, 11,5er Weizen für 230 USD pro Tonne und bleibt damit günstiger als die Konkurrenz aus westlichen Ländern. Nur ukrainischer 11,5er Weizen ist mit 215 USD pro Tonne derzeit billiger.

Auswirkungen in der Ukraine und anderen Ländern

Auch in der wird über Auswinterungsschäden im Weizen berichtet. Privatwirtschaftliche Analysten schätzen, dass 20-30 % der Weizenernte durch die jüngsten Fröste beeinträchtigt wurden. Ähnliche Prognosen zur Trockenheit gelten auch für die Ukraine sowie Ungarn und .

Die Kombination aus Spätfrost und Trockenheit hat somit nicht nur in Russland, sondern auch in anderen bedeutenden Anbauregionen Europas erhebliche Auswirkungen auf die Weizenernte und die globalen Weizenmärkte.