Im März erlebte der Strommarkt erhebliche Schwankungen, die zu extrem niedrigen Erlösen für Sonnenstrom führten. Wie der zertifizierte Stromhändler Next Kraftwerke berichtet, fiel der Marktwert von Solarstrom im Day-Ahead-Handel auf unter 5 Cent pro kWh, ein Tiefstand, der zuletzt im Mai 2021 erreicht wurde. Drei Hauptfaktoren trugen zu diesem Preisverfall bei: der allgemeine Rückgang der Großhandelsstrompreise, der anhaltende Zubau erneuerbarer Energien und der überproportionale Einfluss der Preisschwankungen auf die Solarstromerzeuger.
Im Detail sank der Marktwert des Sonnenstroms im März auf durchschnittlich 4,965 Cent pro kWh, was einem Rückgang von 15,5 % gegenüber dem Vormonat entspricht. Dieser Wert lag deutlich unter dem Durchschnittspreis aller Energiequellen am Spotmarkt, der bei 6,47 Cent pro kWh lag. Der Windstrommarkt erlebte ebenfalls einen Preisrückgang, wobei der Durchschnittspreis für Onshore-Windstrom bei 5,538 Cent pro kWh und für Offshore-Windstrom bei 5,937 Cent pro kWh lag.
Besondere Aufmerksamkeit erregten die 300 Stunden mit negativen Strompreisen in Deutschland, ein Phänomen, das auf den europäischen Märkten zunehmend beobachtet wird. Diese Entwicklung könnte langfristige Implikationen für die Stromerzeugung und -preisbildung haben. Im Bereich der Regelenergie stiegen die Preise im März an, wobei Anbieter von positiver Sekundärregelleistung einen signifikanten Anstieg von 31,5 % verzeichneten, was auf strukturelle Verschiebungen im Markt hinweist.
Ein ungewöhnliches Ereignis war das Aufkommen von Saharastaub Ende März, der die Solarstromproduktion erheblich beeinträchtigte. Durch die Staubablagerungen auf Solarpanelen fiel die Energieerzeugung in der Spitze um etwa 8 Gigawatt geringer aus als erwartet. Dies führte zu Preisspitzen im Intraday-Handel und erhöhten Kosten für Ausgleichsenergie, da herkömmliche Kraftwerke nicht schnell genug reagieren konnten.