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Einschränkungen für Cyprodinil: EU-Entscheidung rückt näher

Die Verwendung des Fungizidwirkstoffs Cyprodinil könnte in der Europäischen Union ab dem kommenden Jahr deutlich eingeschränkt werden. In einer aktuellen Stellungnahme für die Europäische Kommission kommt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu dem Schluss, dass der Wirkstoff als endokriner Disruptor eingestuft werden muss. Das bedeutet, dass Cyprodinil das Hormonsystem von Menschen und anderen Organismen beeinflussen und gesundheitliche Schäden verursachen könnte.

Mehrere Pflanzenschutzmittel enthalten diesen Wirkstoff, darunter CHORUS, Kayak, Serenva, SINCLAIRE, SWITCH und UNIX. Laut EFSA besteht ein erhebliches Risiko für wild lebende terrestrische Wirbeltiere sowie für Wasserorganismen. Zudem konnte die Risikobewertung für Honigbienenlarven, sedimentbewohnende Organismen und Regenwürmer bislang nicht abgeschlossen werden.

Unklar ist außerdem, wie Wasseraufbereitungsverfahren den Wirkstoff beeinflussen. Es fehlen belastbare Daten über Rückstände von Cyprodinil und dessen Metaboliten in Oberflächengewässern. Diese könnten problematisch für die Trinkwassergewinnung sein.

Syngenta hat einen Antrag auf Wiederzulassung von Cyprodinil gestellt. Der Wirkstoff wird als Breitband-Fungizid eingesetzt, unter anderem gegen Halmbruchkrankheiten in Getreide und Apfelschorf. Auch im Weinbau spielt er eine Rolle, etwa zur Bekämpfung von Grauschimmel und anderen Schlauchpilzen.

Die Bewertung der EFSA stützt sich auf Datenanalysen aus Frankreich und Bulgarien. Die aktuelle Zulassung von Cyprodinil läuft am 31. Oktober 2026 aus. Die Entscheidung über eine mögliche Verlängerung oder Einschränkungen der Anwendung liegt nun bei der Europäischen Kommission. Die Mitgliedstaaten werden über den Vorschlag beraten. Sollte dabei keine qualifizierte Mehrheit zustande kommen, könnte die EU-Kommission eigenständig über die Zukunft des Wirkstoffs entscheiden.

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