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Bürokratiegefahr: Landvolk warnt vor EU-Entwaldungsverordnung

Das niedersächsische Landvolk warnt eindringlich vor der geplanten Umsetzung der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten. Obwohl der Schutz von Primärwäldern grundsätzlich unterstützt wird, kritisiert der Verband die aktuellen Vorschläge der EU scharf.

Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks, äußerte Bedenken hinsichtlich der bürokratischen Belastungen, die auf die Landwirte zukommen könnten. „Für Deutschland und große Teile Europas ist die Entwaldungs-Problematik hinreichend dokumentiert und praktisch nicht vorhanden“, so Ehlers. Dennoch sollen über 100.000 Rinderhalter sowie alle Soja-Anbauer und Forstwirte von der Verordnung betroffen sein.

Ehlers fordert, dass die Verordnung die besonderen Bedingungen der europäischen Landwirtschaft berücksichtigt. Eine pauschale Belastung aller Betriebe sei nicht zielführend. „Unsere Landwirte brauchen praxisnahe Lösungen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht gefährden“, betonte er. Laut Ehlers müsse die Verordnung erst nach Beseitigung aller juristischen Unklarheiten und technischen Anpassungen umgesetzt werden. „Es ist inakzeptabel, dass die EU-Politiker mit unausgereiften Ideen die heimische Landwirtschaft gefährden“, kritisierte er.

Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat die EU-Kommission in dieser Angelegenheit scharf kritisiert. Seiner Meinung nach habe die Kommission ihre „Hausaufgaben bislang schuldig“ geblieben, insbesondere beim sogenannten Länder-Benchmarking. Diese Einstufung teilt Länder nach ihrem Entwaldungsrisiko in Risikoklassen ein. Länder mit geringem Risiko, wie Deutschland, könnten somit weniger Auflagen erwarten, was insbesondere Forstwirte und Rindermäster entlasten würde.

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