Anzeige
 

Sonderabgabe für Landwirte in Brandenburg: Der Solar-Euro und seine Auswirkungen

Ab dem Jahr 2025 müssen Landwirte oder Investoren, die eine FFPV-Anlage in Brandenburg errichten, eine Sonderabgabe zahlen. Diese Maßnahme, auch als Solar-Euro bekannt, hat das Ziel, die Entwicklung der Solarenergie in Brandenburg zu unterstützen und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben.

Laut einem Bericht der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) verfolgt die Landesregierung Brandenburgs das Ziel, den Ausbau der Solarenergie bis 2040 deutlich voranzutreiben. Um die Zustimmung in der Bevölkerung für diese Vorhaben zu steigern, wird ab dem 1. Januar 2025 eine neue Abgabe eingeführt: Investoren müssen dann 2.000 Euro pro Megawatt der installierten Kapazität entrichten, was den betroffenen Gemeinden zugutekommen soll. Diese neue Abgabe stellt für einige Kommunen eine attraktive Zusatzeinnahme dar, stößt jedoch bei den Solarpark-Betreibern auf Widerstand. Die Regelung betrifft ausschließlich Freiflächenanlagen und nicht kleinere Anlagen wie Balkon- oder Dachinstallationen.

Kommunen sehen sich vor finanziellen Zuflüssen

Die Mittel aus der Solarabgabe sind für die Verbesserung der lokalen Infrastruktur oder die Verschönerung des Ortsbildes vorgesehen. Gemeinden haben zudem die Option, mit diesen Geldern Anteile an Energieprojekten zu erwerben, wobei insbesondere die Ortsteile in der Nähe der Solarparks profitieren sollen.

Beispielsweise könnte Kasel-Golzig im Landkreis Dahme-Spreewald bis 2030 Einnahmen von über einer Million Euro aus Solarprojekten erwarten. Derzeit wird dort einer der größten Solarparks Deutschlands mit 122 Megawatt Leistung auf 84 Hektar errichtet.

Bedenken der Betreiber von Solaranlagen

Die Betreiber von Solaranlagen sehen die neue Abgabe skeptisch. Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) hat bis zuletzt Änderungen an dem Gesetzesentwurf gefordert. Die Kritik richtet sich vor allem darauf, dass die Abgabe die Rentabilität der Projekte verringern und Brandenburgs Position als bevorzugter Standort für erneuerbare Energien schwächen könnte. Einige Investoren überlegen deshalb, ob sie ihre Vorhaben unter diesen Bedingungen in Brandenburg weiterführen möchten.

Weitere Energie-Nachrichten

Holzbriketts: Eine clevere Alternative zu teurem Brennholz

Die Preise für Brennholz sind vor der neuen Heizsaison 2025 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch im langjährigen Vergleich sind hochwertiges Buchen-...

CO2-Abgabe steigt weiter – Landwirte müssen mehr zahlen

Der Bundestag beschloss Ende Januar 2025 das TEHG-Europarechtsanpassungsgesetz 2024, mit dem die europäische Emissionshandelsreform ins nationale Recht übertragen wird. Bereits 2025 kletterte...

Heizöl so günstig wie lange nicht

An den weltweiten Rohstoffbörsen verzeichnen die Notierungen für Öl erhebliche Rückgänge und erreichen damit Tiefststände, wie sie seit etlichen Monaten nicht mehr...

SuedLink: Letzte Baugenehmigung erteilt

Das SuedLink-Projekt, das größte Infrastrukturvorhaben der Energiewende, wird nun in allen sechs Bundesländern gebaut. Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt von Gerstungen bis...

Namibia-Projekt: RWE steigt aus Wasserstoff aus

Der Energiekonzern RWE wollte in Namibia großflächig Wasserstoff herstellen lassen und nach Deutschland bringen. Das als Vorzeigevorhaben angekündigte Projekt ist nun gestoppt...