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Biogas-Anlagen vor dem Aus: Politik unverständlich

Inmitten der energiepolitischen Umwälzungen Deutschlands stehen viele Biogasanlagen vor einer unsicheren Zukunft. Mehr als 10.000 Anlagen könnten betroffen sein, darunter die von Alexander Kleuter in Lüdinghausen und Konrad Lütke Holz in Nordkirchen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann äußerte nach Gesprächen mit Anlagenbetreibern Kritik an der aktuellen Energiepolitik des Wirtschaftsministers Robert Habeck.

Biogas, das als saubere und lokal verfügbare Energiequelle gilt, könnte laut Henrichmann eine wichtige Rolle in der Grundlastversorgung spielen, insbesondere an Tagen, an denen weder Wind noch Sonne ausreichend Energie liefern. Allerdings läuft die Einspeisevergütung, die Anlagenbetreibern für den eingespeisten Strom gewährt wird, nach 20 Jahren aus. Auf dem Hof Kleuter wird dies 2025 der Fall sein, Lütke Holz hat bis 2026 Zeit.

Die Möglichkeiten für eine Folgevergütung sind jedoch begrenzt, da die landwirtschaftlichen Betreiber sich in einem Ausschreibungsverfahren gegen ein gedeckeltes Volumen von 500 Megawatt pro Jahr durchsetzen müssen. Bei der letzten Ausschreibung gingen zwei Drittel der Teilnehmer leer aus, unter ihnen auch Kleuter. Die damit verbundene Unsicherheit erschwert weitere Investitionen, obwohl Technologien zur Energiegewinnung aus Gülle, Silomais und Maisstroh bereits etabliert sind. Kleuter produziert damit nicht nur Gas, sondern auch Dünger und erwägt, die entstehende Wärme verstärkt zu nutzen.

Henrichmann sieht in der Importpolitik von Flüssiggas aus den USA, das zu 80 % durch Fracking gewonnen wird, eine Inkonsistenz in der deutschen Energiepolitik. Er betont die Bedeutung dezentraler Energieerzeugung und den potenziellen Nutzen für Kommunen, die an Nahwärmeplänen arbeiten.

Die momentane Lage verlangt nach einem Überdenken der Förderpolitik, um die Potenziale lokaler, nachhaltiger Energiequellen wie Biogas nicht ungenutzt zu lassen. Die Unsicherheit, die mit dem Auslaufen der Vergütungen einhergeht, könnte sich als hinderlich für den weiteren Ausbau dieser wichtigen Energiequelle erweisen.

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