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Strompreise auf neuem Tiefstand: Neukunden zahlen nur noch 24 Cent/kWh

Ende August erreichen die Strompreise für Neukunden ein bemerkenswert niedriges Niveau. Aktuelle Daten des Vergleichsportals Verivox zeigen, dass Kunden, die jetzt einen neuen Stromvertrag abschließen, lediglich 24,3 Cent pro Kilowattstunde (kWh) zahlen müssen. Solch günstige Preise wurden zuletzt im Januar 2021 verzeichnet, was einem Rückgang um nahezu vier Jahre entspricht.

Die aktuellen Tarife liegen damit 1,1 Cent unter denen der Vorwoche und sind ebenfalls 1,1 Cent günstiger als die Preise, die Neukunden Ende Juli für neue Verträge bezahlen mussten. Auch der bisherige Tiefststand Anfang Juni dieses Jahres wird nun unterschritten. Der August bietet somit die attraktivsten Konditionen für den Abschluss eines Stromvertrags seit vier Jahren, was Verbrauchern erhebliche Einsparungen ermöglicht. Zum Vergleich: Im Grundversorgungstarif zahlen Kunden nach Angaben von Verivox durchschnittlich 44 Cent je kWh.

Ein Haushalt in einem Einfamilienhaus, der jährlich etwa 4.000 kWh Strom verbraucht, könnte durch den Wechsel vom Grundversorgungstarif zu einem günstigen Neukundentarif mit Preisgarantie durchschnittlich fast 800 Euro im Jahr einsparen, erklären die Experten von Verivox.

Die sinkenden Strompreise lassen sich durch die günstigen Einkaufspreise der Versorger erklären. Sowohl an den Spotmärkten als auch im Großhandel und an den Terminmärkten sind die Preise derzeit sehr niedrig, was den Stromversorgern ermöglicht, deutliche Preissenkungen anzubieten, besonders im Neukundenbereich.

Zudem hat die Zahl der Stunden mit negativen oder extrem niedrigen Preisen an der Strombörse in den letzten Wochen stark zugenommen. Dies liegt daran, dass die von Solar- und Windkraftanlagen erzeugte Energie die Nachfrage oft übersteigt. Aktuell gibt es kaum Speichermöglichkeiten für überschüssigen Strom.

In Stunden mit negativen Strompreisen müssen Erzeuger sogar dafür zahlen, ihren Strom ins Netz einzuspeisen. Diese niedrigen Preise drücken die Kosten für Neukunden weiter. Tatsächlich waren im August die Preise an vielen Stunden negativ oder bewegten sich nahe Null.

Von den niedrigen Preisen an den Spotmärkten profitieren vor allem Kunden mit dynamischen Stromtarifen. Aber auch ohne solche Tarife können die Unternehmen die niedrigen Einkaufspreise an ihre Kunden weitergeben.

Laut Bundesnetzagentur bewegten sich die Großhandelsstrompreise im August zwischen 49 Euro und 108 Euro pro Megawattstunde (MWh), das entspricht 4,9 Cent bis 11 Cent pro kWh (ohne Steuern und Netzentgelte). Am Terminmarkt sanken die Preise ebenso, was den Versorgern und Händlern günstigere Absicherungen ermöglicht.

Ein Unsicherheitsfaktor sind allerdings die Gaspreise, die aufgrund des Konflikts im Nahen Osten und in der Ukraine zuletzt deutlich stiegen. Im August kletterten die Spotmarktpreise für Gas um 10 Euro auf rund 40 Euro pro MWh. Dies könnte längerfristige Auswirkungen auf den Strommarkt haben, obwohl die aktuellen Gaspreise im Vergleich zu den Höchstpreisen des Vorjahres immer noch niedrig sind. Die jüngsten geopolitischen Spannungen haben die Preise auf ein Achtmonatshoch getrieben, was eine anhaltende Risikoprämie zur Folge hat.

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