Anzeige
 

Verhaltene Reaktion der Düngerpreise auf den Importrückgang

Trotz sinkender Preise für Importdünger spüren die deutschen Landwirte kaum eine Entlastung. Viele Anbieter zögern mit der Weitergabe der günstigeren Einkaufspreise und halten sich auch mit Preisinformationen für spätere Liefertermine zurück. Dies führt zu einer Situation, in der die Preise für prompte Ware trotz des globalen Preisrückgangs relativ stabil bleiben.

Die Entwicklung der Düngerpreise wird auch durch den schwachen Eurokurs beeinflusst, der den Preisrückgang beim Importdünger zuletzt etwas gebremst hat. Obwohl die Kurse für importierten Stickstoffdünger für Lieferungen ab Mitte des Jahres deutlich gesunken sind, zeigen sich die Abgabepreise für prompte Ware weiterhin fest. Dies lässt auf eine gewisse Vorsicht der Händler schließen, die möglicherweise aufgrund von Unsicherheiten in den internationalen Märkten oder Währungsschwankungen zögern, die günstigeren Preise vollständig an die Landwirte weiterzugeben.

Die Preise für verschiedene Düngemitteltypen variieren regional erheblich, wie die aktuelle Preistabelle zeigt:

  • Norddeutschland sieht Preise für KAS (27% N) zwischen 260,00 und 320,00 Euro pro Tonne, während Harnstoff zwischen 350,00 und 445,00 Euro pro Tonne gehandelt wird.
  • Westdeutschland meldet für KAS Preise von 280,00 bis 340,00 Euro und für Harnstoff sogar 435,00 bis 510,00 Euro pro Tonne.
  • In Ostdeutschland liegen die Preise für KAS zwischen 260,00 und 315,00 Euro, Harnstoff wird für 350,00 bis 440,00 Euro gehandelt.
  • Süddeutschland zeigt die höchsten Preisspannen mit KAS zwischen 300,00 und 370,00 Euro und Harnstoff zwischen 440,00 und 580,00 Euro pro Tonne.

Die Veröffentlichung der Preise für die neue Düngesaison erfolgt nur zögerlich, was viele Landwirte veranlasst, mit Abschlüssen zurückhaltend zu sein, in der Hoffnung auf weitere Preisnachlässe. Diese Zurückhaltung könnte mittelfristig zu einem Stau bei den Bestellungen führen, wenn sich die Preise nicht wie erhofft entwickeln.

Der aktuelle Trend in den Düngerpreisen zeigt eine stabile bis leicht steigende Tendenz für Kornkali, während die Preise für andere Düngemittel stabil bleiben. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass trotz des Rückgangs der Importpreise die innerdeutschen Düngerpreise durch andere Faktoren wie Euroschwäche und logistische Herausforderungen beeinflusst werden.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Ukraine und EU vereinbaren Zollabbau und Quotenerhöhung

Die Ukraine und die Europäische Union haben eine Vereinbarung über die Abschaffung eines Teils der Zölle sowie die Erhöhung der Quoten für...

Frankreich erwartet Rekord-Weizenüberschuss

Frankreich rechnet mit einem Anstieg der Weizenbestände auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten. Grund dafür ist ein Rückgang der Ausfuhren aufgrund...

Molkereipreise in der EU unter Druck

Die Notierungen für Milcherzeugnisse innerhalb der Europäischen Union zeigten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 weitgehend konstant. Ab dem...

Milchpreise geraten unter Druck – Erzeuger spüren Rückgang

Umfangreiche Milchmengen, fallende Rohstoffnotierungen und aggressive Preisgefechte im Lebensmittelhandel belasten den Milchsektor zunehmend. Diese Tendenzen schlagen sich mittlerweile auch in den Abrechnungen...

EU-Getreideproduktion: Rekorde bei Weizen und Gerste

Die Analyseagentur Expana hat ihre Prognose für die Getreideerzeugung in den Ländern der Europäischen Union für die Saison 2025/26 nach oben korrigiert....