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Stegemann: Umweltrat führt nun bei der Agrarpolitik

Umweltministerium übernimmt Führung in der Agrarpolitik

Albert Stegemann, der agrarpolitische Sprecher der CDU, machte in einem Interview mit dem Fachmagazin „top agrar“ deutlich, dass das Umweltressort zunehmend die Führung in agrarpolitischen Fragen übernimmt. Er plädiert für eine Ausrichtung der Landwirtschaftspolitik, die praktikabel ist und fordert finanzielle Erleichterungen für die Landwirte, um die Herausforderungen nationaler Alleingänge zu vermeiden.

Dialog zwischen Politik und Praxis

Im Rahmen des Formats „Politik trifft Praxis“ erhalten Landwirte die Möglichkeit, am 19. März direkt mit Fachpolitikern ins Gespräch zu kommen. Themenschwerpunkt ist der „Pflanzenbau im Wandel“. Ziel ist es, Lösungen zu diskutieren, die sowohl Nachhaltigkeit als auch Wirtschaftlichkeit im Ackerbau berücksichtigen. Teilnehmende Politiker sind unter anderem Dr. Franziska Kersten (SPD), Carina Konrad (FDP), Albert Stegemann (CDU) und Karl Bär (Grüne), ergänzt durch Dr. Martin Streloke vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Europäische Agrarpolitik im Fokus

In einem Gespräch betonte Stegemann die Wichtigkeit der Ernährungssicherung und kritisierte die derzeitige Ausrichtung der EU-Agrarpolitik. Er wünscht sich von der EU-Kommission stärkere Impulse und hebt hervor, dass auf Druck seiner Fraktion ungünstige Vorschläge wie die Sustainable Use Regulation (SUR) bereits abgewendet werden konnten.

Agrarproteste und regulatorische Herausforderungen

Die anhaltenden Bauernproteste, ausgelöst durch Themen wie Agrardiesel, verdeutlichen den wachsenden Druck und die Herausforderungen, mit denen Landwirte konfrontiert sind. Stegemann sieht die Hauptproblematik in der fehlenden Einigkeit innerhalb der Ampelkoalition und kritisiert die zunehmende Einflussnahme des Umweltministeriums, die zu weiteren Belastungen für die Landwirtschaft führt.

Forderungen an die Bundesregierung

Um die Situation für Landwirte zu verbessern, fordert Stegemann von der Bundesregierung, auf zusätzliche nationale Regulierungen zu verzichten, die GLÖZ-Standards praxisnah zu gestalten und finanzielle Entlastungen zu schaffen. Zudem betont er die Bedeutung von Innovationen in der Landwirtschaft, insbesondere in den Bereichen Züchtung und Pflanzenschutzmittel.

Kritik an Pflanzenschutzmittelpolitik

Stegemann hält die Debatte um Totalverbote von Pflanzenschutzmitteln für realitätsfern und plädiert stattdessen für einen differenzierten Einsatz nach guter fachlicher Praxis. Er lehnt eine Pflanzenschutzsteuer nach dänischem Vorbild für Deutschland ab und spricht sich für einen Mix aus verschiedenen Lösungsansätzen aus.

Union steht für nachhaltige Produktivität

In der Frage, wie nachhaltiger Schutz von Natur und Artenvielfalt mit produktivem Ackerbau vereinbart werden kann, setzt Stegemann auf moderne Technik und Innovationen. Er kritisiert die derzeitige Fokussierung der Bundesregierung auf ökologische Landwirtschaft und fordert eine offenere Haltung gegenüber technologischen Fortschritten.

Einladung zur Diskussion

Zum Abschluss lädt Stegemann interessierte Bürger ein, sich an der Diskussion über „Pflanzenbau im Wandel“ zu beteiligen und ihre Fragen und Anregungen vorab an das Fachmagazin „top agrar“ zu richten. Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Politik und Praxis mit dem Ziel, gemeinsame Lösungen für die Zukunft der Landwirtschaft zu finden.

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