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Anpassungsstrategien im Rübenanbau: Bilanz der Zuckerwirtschaft 2023/24

Die Zuckerwirtschaft hat die Kampagne 2023/24 abgeschlossen und zieht eine Bilanz, die von großen Herausforderungen und der Notwendigkeit zur Anpassung an den Klimawandel geprägt ist. Das vergangene Rübenjahr forderte von Landwirten und Zuckerfabriken außergewöhnliche Flexibilität und Einsatzbereitschaft, bedingt durch Wetterextreme und neu aufkommende Schädlingsprobleme.

Die der Zuckerrüben verzögerte sich im Jahr 2023 witterungsbedingt erheblich. Die folgenden Monate brachten ebenfalls ungünstige Bedingungen mit sich: Wenig Sonnenschein im Sommer sowie anhaltend hohe Niederschläge im Herbst. Diese Wetterbedingungen führten zu großen, wasserreichen , die zwar einen hohen Ertrag von durchschnittlich 82 Tonnen pro erzielten – eine Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr –, jedoch einen deutlich geringeren Zuckergehalt aufwiesen. Die gesamte Zuckerproduktion in Deutschland belief sich auf rund 4,2 Millionen Tonnen.

Ein weiteres gravierendes Problem stellten Schädlinge und dar, insbesondere das durch Zikaden übertragene Syndrome Basses Richesses, welches den Zuckergehalt der Rüben erheblich reduzierte. Zusätzlich verbreiteten Zikaden die Stolbur-Krankheit, die zu schwer zu erntenden „Gummirüben“ führte. Beide Krankheiten sind mit herkömmlichen Methoden kaum zu bekämpfen, was die Branche vor große Herausforderungen stellt.

Dr. Stefan Streng, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker, unterstrich die Notwendigkeit, den Rübenanbau schneller an den Klimawandel anzupassen. „Für die Zukunftsfähigkeit des Rübenanbaus brauchen wir mehr politischen Einsatz der Bundesregierung“, betonte er. Gefordert sind neue Technologien sowohl auf dem Acker als auch in der Züchtung sowie eine flexible Handhabung von Pflanzenschutzmitteln.

Die Zuckerwirtschaft ist bereits dabei, Maßnahmen zur Klimaanpassung zu entwickeln. Innovative Anbaumethoden, die den Boden schonen, integrierter , neue Robotik-Technologien und Spot-Spray-Systeme könnten den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Zukunft erheblich reduzieren. Dr. Streng appellierte an die Politik, diese Anstrengungen nicht durch pauschale Verbote oder strenge Reduktionsziele zu untergraben.