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Weizenbilanz 2023/24: Endbestände auf 9-Jahrestief

Laut dem neuesten monatlichen Ausblick des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) auf die weltweiten Getreidemärkte verschärft sich die Lücke zwischen Weizenproduktion und -verbrauch für die Saison 2023/24. Dies führt zu einer zunehmenden Reduzierung der globalen Endbestände, die auf ein Minimum seit dem Jahr 2015/16 fallen könnten.

Die Gesamtendbestände werden vom USDA auf 258,3 Millionen Tonnen geschätzt, was einer Reduzierung um 0,6 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vormonat entspricht. Diese Korrektur resultiert aus geringeren Anfangsbeständen und einem Verbrauch, der die Produktion übersteigt. Hinzu kommen umfangreichere Weizenverkäufe als zunächst angenommen.

Obwohl die weltweite Weizenerzeugung für diesen Monat mit einer kleinen Steigerung von 0,7 Millionen Tonnen auf 787,4 Millionen Tonnen höher prognostiziert wird, liegt sie damit immer noch unter dem Rekordwert des Vorjahres von 789,3 Millionen Tonnen. Die Ernteschätzungen wurden insbesondere für Moldawien, Pakistan und die EU-27 nach oben korrigiert.

Der globale Verbrauch von Weizen setzt neue Rekorde und wurde gegenüber der letzten Schätzung um 0,9 Millionen Tonnen auf fast 799 Millionen Tonnen angehoben. Das entspricht einem Anstieg um 16,2 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr 2022/23. Besonders signifikant ist die Erhöhung des geschätzten Weizenverbrauchs in Indien, die nun mit einem geschätzten Gesamtverbrauch von fast 113 Millionen Tonnen die Europäische Union überholt und weltweit den zweitgrößten Weizenverbraucher nach China darstellt.

Auch bei den Weizenimporten wurden Anpassungen vorgenommen, mit erhöhten Einfuhrprognosen für Algerien, Pakistan, die EU und Indonesien. Insgesamt wird ein Anstieg der weltweiten Weizeneinfuhren auf 212,5 Millionen Tonnen erwartet, was ein Plus von 1,3 Millionen Tonnen gegenüber der vorherigen Schätzung darstellt.

Die Exportprognosen wurden insbesondere für die Ukraine, Russland, Ägypten und Australien nach oben angepasst. Im Gegensatz dazu wurden die Exporterwartungen für die Europäische Union um 2 Millionen Tonnen auf 34,5 Millionen Tonnen reduziert, was sogar unter den 35 Millionen Tonnen des Vorjahres liegt.

Diese Entwicklungen auf dem internationalen Weizenmarkt zeigen eine komplexe Dynamik zwischen Produktion, Verbrauch und Handelsbewegungen, die wichtige Implikationen für Preise und Marktverfügbarkeit in den kommenden Monaten haben werden.

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