Landwirte in Deutschland sehen sich mit weiter steigenden Kosten für Pachtflächen konfrontiert. Im Jahr 2024 wurden in vielen westlichen Bundesländern zum Teil erhebliche Preissteigerungen bei der Pacht festgestellt, während in mehreren Regionen im Osten die Preise für landwirtschaftliche Flächen gesunken sind – ebenfalls teilweise deutlich.
Vergleicht man die aktuelle Preisentwicklung mit den Vorjahren, zeigt sich ein langfristiger Aufwärtstrend. In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die durchschnittlichen Pachtpreise in Deutschland um rund 75 Prozent erhöht. Im selben Zeitraum konnten die Erlöse aus der landwirtschaftlichen Produktion nicht im gleichen Maße zulegen, wodurch die Pachtkosten für viele Betriebe schwerer zu tragen sind.
Nach den neuesten Zahlen aus dem Testbetriebsnetz des Bundeslandwirtschaftsministeriums beläuft sich der bundesweite Durchschnittswert im Jahr 2024 auf etwa 399 Euro pro Hektar – eine Steigerung um rund 10 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Berücksichtigt wurden dabei sowohl Acker- als auch Grünlandflächen.
Innerhalb Deutschlands zeigen sich jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen. Während etwa in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen die Pachtpreise teils kräftig anzogen, sanken sie in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in mehreren ostdeutschen Bundesländern.
Auffällig ist, dass sich auch die Strukturen der landwirtschaftlichen Betriebe in Ost und West weiterhin deutlich voneinander unterscheiden. Im Osten dominiert nach wie vor ein hoher Anteil gepachteter Flächen, während in westlichen Bundesländern mehr Eigenland bewirtschaftet wird. Erstmals seit mehreren Jahren ist der Anteil gepachteter Flächen an der gesamten bewirtschafteten Agrarfläche nicht weiter gestiegen – stattdessen wurde ein leichter Zuwachs beim Eigentumsanteil festgestellt.
Auch innerhalb einzelner Bundesländer entwickeln sich die Pachtpreise sehr unterschiedlich. In Schleswig-Holstein, Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg müssen Betriebe weiterhin besonders hohe Pachten zahlen. In Hessen, Sachsen, Brandenburg und im Saarland hingegen variieren die Preise erheblich – abhängig von lokalen Gegebenheiten und Nachfrage.