Die Raiffeisen Ware Austria (RWA) AG hat nun die vollständige Kontrolle über ihre Unternehmensanteile übernommen. Nach Angaben des österreichischen Unternehmens wurde der Rückkauf der Anteile, die bisher von der BayWa AG gehalten wurden, am 2. Mai erfolgreich abgeschlossen. Ziel dieses Schrittes ist es, die Handlungsfreiheit zu erweitern und sich künftig verstärkt auf die Kernmärkte zu konzentrieren.
Bereits 1999 war zwischen der RWA und der BayWa eine strategische Allianz auf Basis eines Aktientauschs vereinbart worden. Im Dezember des vergangenen Jahres einigten sich die beiden Unternehmen auf den Rückkauf der Anteile. Laut einer früheren Börsenmitteilung hielt die BayWa zuletzt 47,53 Prozent an der RWA. Diese Anteile gehen nun für 176 Millionen Euro an die RWA Handel und Vermögensverwaltung (RWA eGen), die bereits knapp die Hälfte der RWA-Anteile besaß.
Auch nach dem Rückkauf bleibt die RWA weiterhin Aktionärin bei der BayWa. Damit will der österreichische Konzern in einer schwierigen Zeit zur Stabilisierung seines langjährigen deutschen Partners beitragen. Laut Vorstand betonte die RWA, dass die langjährige Partnerschaft mit der BayWa insbesondere bei der Internationalisierung des Geschäfts von großem Nutzen gewesen sei.
Die Beteiligung der RWA an der BayWa läuft über die Raiffeisen Agrar Invest, an der sowohl die RWA eGen als auch die Leipnik-Lundenburger Invest AG beteiligt sind. Mit dem Abschluss des Aktienrückkaufs plant die RWA nun, sich vollständig von der BayWa zu entflechten, insbesondere in Bereichen wie der IT. Dieser Prozess soll schätzungsweise rund zwei Jahre dauern.
Zukünftig will sich die RWA darauf konzentrieren, klare Entwicklungs- und Wachstumsfelder zu definieren, diese auszubauen und ihre Rolle als Dachorganisation der Lagerhaus-Genossenschaften zu stärken. Anfang April hatte die BayWa zudem mit ihren Kernbanken und Großaktionären ein neues Finanzierungspaket sowie eine aktualisierte Sanierungsvereinbarung verabschiedet. Damit soll die Restrukturierung des Münchner Agrarhandelskonzerns, insbesondere aufgrund des gestiegenen Kapitalbedarfs der BayWa r.e im Bereich erneuerbare Energien, gesichert werden.