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Bauernbund Niederösterreich prüft rechtliche Schritte gegen Spar

Der Bauernbund in Niederösterreich erwägt rechtliche Maßnahmen gegen die Supermarktkette Spar, um die Interessen der regionalen Landwirte zu verteidigen. Paul Nemecek, der Direktor des NÖ Bauernbundes, hat bestätigt, dass man derzeit prüfe, ob Spar seine marktbeherrschende Stellung missbraucht und den lokalen Bauern dadurch schadet. Eine offizielle Beschwerde bei der Bundeswettbewerbsbehörde könnte eingereicht werden, besonders da Spar bisher Preissteigerungen ablehnt, was die Auslistung niederösterreichischer Produkte zur Folge haben könnte.

Spar, mit einem Marktanteil von etwa einem Drittel in Österreich, wird vorgeworfen, insbesondere den Milchbauern keine fairen Konditionen zu bieten. In einer Zeit, in der Produktionskosten ansteigen und strengere Tierwohlstandards gefordert werden, verstärkt dies die Problematik. Der Bauernbund schließt nicht aus, dass Kunden in Spar-Filialen bald vor leeren Regalen stehen könnten, sollte es zu einem Ausfall der Lieferungen von NÖM-Produkten kommen.

Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, unterstützt die Milchbauern nachdrücklich und hebt deren Engagement und Produktqualität hervor. Er betont die Wichtigkeit der Solidarität und Unterstützung durch die Konsumenten. Produkte der Milchgenossenschaft Niederösterreich, darunter die regionale Milch, bleiben in verschiedenen Supermärkten verfügbar.

Die Milchgenossenschaft selbst sieht einen Lieferstopp als unausweichlich an, um auf die Notwendigkeit fairer Preise hinzuweisen, die für die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe entscheidend sind. Leopold Gruber-Doberer, Geschäftsführer der Genossenschaft, erklärt, dass solche Maßnahmen nötig sind, um die Arbeit und Investitionen der Bauern angemessen zu würdigen. Nach gescheiterten Preisverhandlungen mit Spar wurde ein Lieferstopp auf unbestimmte Zeit beschlossen. Spar hat bisher keine Kompromissbereitschaft im Streit um die Einkaufspreise gezeigt, weshalb die Situation weiterhin angespannt bleibt und die Bauern gezwungen sind, für ihre Rechte einzustehen.

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