Australiens Labor-Regierung hält an ihrem Wahlversprechen fest und will aus Tierschutzgründen den Lebendexport von Schafen auf dem Seeweg beenden.
Wie die Australische landwirtschaftsminister Murray Watt Anfang März mitteilte, wurde ein unabhängiges Gremium berufen, das den Konsultationsprozess über den Weg zum Ausstieg aus Lebendexporten von Schafen leiten und Empfehlungen dazu abgeben soll.
Ausstieg auf geordnete Weise
«Meine Priorität ist es, sicherzustellen, dass der Ausstieg auf geordnete Weise erfolgt, mit Beratung und angemessener Planung», erklärte der Minister. Er rief alle Beteiligten dazu auf, sich daran zu beteiligen und auch Vorschläge für Alternativen zum Lebendexport zu machen. Murray räumte ein, dass dies ein komplexes Thema sei, das sich auf Landwirte, Unternehmen, die Handelspartnerinnen und die am Handel beteiligten Gemeinden auswirken werde.
«Landwirte und andere Branchenteilnehmer brauchen Zeit, um sich vorzubereiten, weshalb der Ausstieg in dieser Wahlperiode nicht in Kraft treten wird», erklärte Murray. Er sei sich aber sicher, dass die breite Mehrheit der australischen Bevölkerung das Ende dieser Schafexporte aus Tierschutzgründer wolle. Das Gremium soll seinen Bericht dem Minister bis zum 30. September vorlegen.
Bauernverband lehnt Ausfuhrverbot ab
Der nationale Bauernverband (NFF) machte indes deutlich, dass er zusammen mit 24 anderen landwirtschaftlichen Spitzenverbänden ein Ausfuhrverbot ablehnt. «Die Abschaffung eines ganzen Wirtschaftszweigs aufgrund von Forderungen von Aktivisten stellt einen gefährlichen Präzedenzfall dar», warnte NFF-Geschäftsführer Tony Mahar.
Wenn der australischen Landwirtschaft ein wichtiger Exportmarkt entzogen werde, habe dies weitreichende Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und den Lebensunterhalt im besonders betroffenen Westaustralien. Die Kunden im Nahen Osten bräuchten die Schafe, das Land dürfe nicht in den Ruf eines unzuverlässigen Lieferanten für lebensmittel geraten.
«Die Verbotspolitik basiert auf einer überholten Kampagne von Tierschutzaktivisten, die die erheblichen Verbesserungen und Investitionen in den Tierschutz ignoriert», kritisierte Mahar. Der NFF halte an seinem Grundsatz fest, dass die Auslöschung eines ganzen Wirtschaftszweigs keine Lösung sei. Der Verband werde sich daher nicht auf das angekündigte Gremium einlassen, dessen oberstes Ziel es sei, den Export von Lebendschafen zu beenden. An dieser Art von Konsultationen werde sich der Verband nicht beteiligen.
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Quelle: schweizerbauer.ch