In einer gemeinsamen Initiative mit dem CNH-Traktorenwerk in St. Valentin haben Forscher der Technischen Universität Wien im Rahmen des österreichischen Projekts FCTRAC einen Traktor der Marke Steyr Expert CVT erfolgreich auf Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb umgestellt.
Dieser umgerüstete Traktor, bekannt als FCTRAC, erreicht eine elektrische Leistung von 95 kW. Der Wasserstoff wird in einem Druckspeichersystem, das sich auf dem Dach des Traktors befindet, gelagert.
Das Projektziel war es, den herkömmlichen Dieselmotor durch einen elektrischen Motor zu ersetzen und eine Brennstoffzelle einzubauen. Der Kraftstofftank wurde durch ein hochmodernes Wasserstoff-Speichersystem ersetzt, während eine 14 kWh starke Hochspannungsbatterie als Energiespeicher dient. Der FCTRAC, der weiterhin ein 400-Volt-Netz nutzt, bietet dieselbe Leistung wie das Dieselpendant. Der neu entwickelte Konzepttraktor wurde kürzlich der Öffentlichkeit präsentiert.
Ein besonderes Merkmal des Projekts ist die lokale Wasserstofferzeugung durch das sogenannte BioH2Modul. Dieses Modul produziert Wasserstoff aus biogenen Materialien und Reststoffen, wobei aus 15 bis 16 kg trockener Biomasse genügend Wasserstoff gewonnen wird, um rund 3,5 Liter Diesel zu ersetzen. Die nachhaltige Wasserstoffproduktion ist Kernstück der Gesamtstrategie zur nachhaltigen Landwirtschaft.
Die Innovation des FCTRAC wurde auch auf nationaler Ebene anerkannt. Der Traktor erregte große Aufmerksamkeit bei der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Technik im Schloss Schönbrunn in Wien, wo er in der Kategorie „Mobilitätstechnologien“ nominiert wurde. Diese Kategorie prämiert bedeutende Fortschritte in nachhaltiger und klimaneutraler Mobilitätstechnologie.
Marco Lombardi, Leiter der Marken Case IH und Steyr EMEA, betonte die Bedeutung dieser Entwicklung: „Es ist eine Ehre, dass wir gemeinsam mit der TU Wien maßgeblich zur Entwicklung des FCTRAC beitragen konnten. Dieser Traktor steht nicht nur symbolisch für die nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft, sondern unterstreicht auch CNHs Führungsrolle bei der Innovation im Bereich alternativer Kraftstoffe.“
Das Projekt FCTRAC wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt und finanziert.