Die Agrimesse in Thun BE hat am Donnerstag feierlich ihre Tore geöffnet. Über den abrupten Schluss im 2020 kann man heute schmunzeln und sich über die Erweiterung der Ausstellungsfläche freuen.
Thun, traditionell um 8 Uhr, eine Stunde vor Beginn der Messe: Gäste und die Medien werden zur Eröffnungsfeier geladen. Matthias Iseli, Präsident der SAV, der Schweizerischen Agrotechnischen Vereinigung, begrüsste pünktlich die Anwesenden auf dem Messegelände.
Mit freundlichem Gruss und ohne Umschweife hiess Iseli den Eröffnungsredner Ernst Kühni willkommen. Der Holzbauunternehmer aus Ramsei BE ist Präsident des Gewerbeverbands Berner KMU.
Lehre und Versorgung
Kühni baute seinen, über die Kantonsgrenze hinaus bekannten betrieb von drei Personen aus auf eine Firma mit gut 170 beschäftigten Personen. «Bildet unbedingt Lernende aus», rief Kühni die anwesenden Gewerbler und landwirte auf. Der aktuelle und zukünftige Bedarf an Fachpersonen könne nur über diesen Weg gestillt werden.
«Die Berufslehre muss weiterhin salonfähig bleiben, es darf nicht heissen: ‹Der ist nur Handwerker›», so Kühni, der nach seinen Worten auf einem Betrieb mit eineinhalb Kühen aufgewachsen ist.
Sorgen mache ihm auch der Wassermangel in der Schweiz und im nahe liegenden Europa. Der Schneemangel im Berggebiet sei aktuell ein Problem. Wasserstände grosser Flüsse seien bereits jetzt tiefer als zuvor, so der Unternehmer.
Für Ernst Kühni muss die Ernährungssicherheit unbedingt gestärkt werden. «Aktuell liegt die Selbstversorgung bei 52 Prozent. Das ist nach meiner Meinung deutlich zu wenig.» Und er ergänzte: «Wir müssen die Sicherheit wieder selber haben. Man denke an Deutschland, das den Maskenexporte in die Schweiz gesperrt hat.»
Die KMUs und die Landwirtschaft seien sehr gut verbunden und hätten gemeinsame Interessen. Nach der Ablehnung der Agrarinitiativen rief Kühni die Anwesenden zu einem Ja am 12. März auf. An diesem Datum kommen im Kanton Bern die beiden Umfahrungsprojekte Aarwangen und Burgdorf-Oberburg-Hasle an die Urne. Für Kühni ein enorm wichtiger Schritt fürs Berner Gewerbe.
Begehrte Fläche
Den Abschluss der Eröffnungszeremonie machte Messeleiter Christoph Studer. «Wer einmal einen Stand an der Agrimesse hatte, gibt ihn nicht so schnell wieder her», ist Studer überzeugt. Die Zahlen der Ausstellenden geben ihm recht. 200 Quadratmeter mehr konnten für die Messe 2023 gewonnen werden. So ist es Studer gelungen, für alle Interessierten einen Platz auf dem Gelände zu finden.
Die Ausstellerinnen und Aussteller gaben Christoph Studer recht. Die Agrimesse sei die Leitmesse für das Berggebiet. «Die Kundenkontakte für die eher kleineren Bergbetriebe sind für uns absolut wichtig», hiess es vor Ort. Auch die Besucherinnen sind sich einig: Man ist am richtigen Ort.
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Quelle: schweizerbauer.ch