Der Walliser SVP-Grossrat und Ökonom FH, Grégory Logean, ist OK-Präsident des Nationalen Finales der Eringerrasse. Um Spannungen mit Tierschützern zu verhindern, wird mit der Polizei zusammengearbeitet.
«Schweizer Bauer»: Was für eine Bedeutung hat das Finale für die Eringerrasse?
Grégory Logean: Beim Finale stehen die Kühe im Mittelpunkt, die bei den Qualifikationen im letzten Herbst und in diesem Frühjahr einen Qualifikationsplatz errungen haben. Am 13. und am 14. Mai wird die Arena Pra Bardy ganz im Zeichen von Authentizität, Regionalität und Leidenschaftlichkeit stehen.
Wer organisiert das Finale?
Die Viehzuchtgenossenschaften von Evolène, Les Haudères, Hé-rémence, La Sage und Saint-Martin haben ihre Kräfte vereint, um das Nationale Finale der Eringerrasse in der Arena Pra Bardy in Aproz zu organisieren. Die Behörden der drei zuständigen Gemeinden, die Vereinigung Val d'Hérens Tourismus, die Vereine des Tals und Hunderte von Freiwilligen stehen ihnen zur Seite, um dieses Festwochenende zu Ehren der Eringerrasse auf die Beine zu stellen, die den gleichen Namen wie die organisierende Region trägt.
Wie viele Tiere werden erwartet?
Über das gesamte Wochenende werden 265 Tiere erwartet, darunter etwa 150 Kühe für den grossen Tag am Sonntag.

zvg
Wie viele Helfer sind im Einsatz?
Dank der Unterstützung der örtlichen Vereine werden mehr als 500 Freiwillige anwesend sein.
Wie viele Besucher werden erwartet?
Über das Wochenende werden etwa 16000 Zuschauer erwartet, 4000 am Samstag und 12000 am Sonntag.
Was erwartet die Besucher?
Tradition, Regionalität und Geselligkeit. Die Besucher können die Kühe der Eringerrasse bewundern und die intensiven und emotionalen Kämpfe geniessen, die diese Kühe von Natur aus bieten, wenn sie gegeneinander antreten.
Auf was muss man als Besucher achten, wenn man vielleicht zum ersten Mal ans Finale kommt?
Wer am Sonntag zum nationalen Finale reist, muss auf dem Parkplatz der Kaserne in Sion parken. Von dort aus fahren Pendelbusse zur Arena Pra Bardy. Ab 7.00 Uhr fährt der Bus alle 30 Minuten, von 8.00 Uhr bis 21.00 Uhr alle 15 Minuten. Wer mit dem Zug anreist, muss am SBB-Bahnhof von Sion aussteigen. Von dort aus verkehren Shuttle-Busse ab Kante C zur Arena Pra Bardy und zurück. Ansonsten bitten wir die Besucher, sich an die Anweisungen der Organisation zu halten. Praktische Informationen findet man auf der Website der Race-d'Hérens-Tour.
Wie reagieren Sie, wenn Tierschützer kommen?
In Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei wurde ein spezielles Dispositiv aufgestellt, um Ausschreitungen zu verhindern und sicherzustellen, dass es ein schönes Fest wird.
Was ist Ihre Stellung zu den Tierqual-Vorwürfen der Tierschützer?
Vorwürfe dieser Art entstehen aus Unkenntnis. Die Tierschützer kennen weder die Eringerrasse noch die Viehzucht. An diesem Wochenende wird man einmal mehr sehen, dass die Eringerkühe ein natürliches Streben nach Hierarchie und nach Rangordnung zeigen. Und man wird auch sehen, was für eine starke Bindung zwischen dem Züchter und seinen Kühen besteht.
Können Sie sich vorstellen, dass es künftig auch Qualifikationsringkuhkämpfe ausserhalb des Wallis gibt? Diese Frage fällt in den Zuständigkeitsbereich des Schweizerischen Eringerviehzuchtverbands.
Sind Sie zum ersten Mal OK-Präsident?
Ja, es ist eine Premiere für mich, das Organisationskomitee des Nationalen Finales der Eringerrasse zu präsidieren.
Wie sind Sie dazu gekommen?
Ich wurde von den Züchtern angefragt, die wünschten, dass unsere Region als Organisatorin dieses wichtigen Anlasses auftritt. Daraufhin fand ein Austausch mit den betroffenen Zuchtverbänden und mit meinen Amtskollegen der drei Gemeinden Evolène, Hérémence und Saint-Martin statt, welche zusammen die Tourismusstruktur VDH3 bilden. Wir sind das Tal der Eringerrasse, und so lag es nahe, diese Herausforderung anzunehmen.
Was für einen Bezug haben Sie sonst zu Kuhkämpfen und zur Eringerkuh?
Ich kenne mehrere landwirte und habe grossen Respekt vor ihrer Arbeit. Sie kümmern sich täglich um ihre Tiere, morgens und abends, ohne einen Tag zum Ausruhen. Sie pflegen ihre Lieblinge, füttern sie, achten auf ihr Wohlbefinden, freuen sich, wenn eine Kuh gesund ist, und sind besorgt, wenn die Zeit zum Kalben gekommen ist. Der Weg von der Aufzucht bis zur Arena ist lang und verlangt viel Arbeit und Engagement.
Wie sehen Sie die Zukunft der Rasse?
Nebst für ihre Kämpfe sind die Eringerkühe auch bekannt für ihre wichtige Rolle in der Landschaftspflege, für ihre Milchproduktion für die Herstellung von Raclettekäse und für ihr besonders schmackhaftes Fleisch. Die Erhaltung dieser Rasse muss unterstützt und der Nachwuchs gefördert werden.
Wie sehen Sie die Zukunft der Kuhkämpfe?
Die Begeisterung für ihre beeindruckenden Rangordnungskämpfe sowohl auf der Alp als auch bei den Ringkuhkämpfen verstärkt die Leidenschaft für diese aussergewöhnlichen Kühe und sichert den Ringkuhkämpfen eine sichere Zukunft.
Walliser krönen ihre Königin
Am kommenden Wochenende vom 13. und 14. Mai steigt in Sion der Höhepunkt der Walliser Kuhkampfsaison. Erkoren wird die Königin der Königinnen.
Zum grossen Finale in der Arena Pra-Bardy erwarten die Organisatoren mehr als 16'000 Zuschauer. Zum Kampf zugelassen sind alle Grössen des Kuhkampfsports: Seit vergangenem Herbst fanden mehrere Ausscheidungskämpfe statt. Die sieben besten Tiere jeder Kategorie sind für das grosse kantonale Finale qualifiziert.
Die diesjährigen Qualifikationskämpfe beginnen am Samstag um 9 Uhr, die Finaldurchgänge finden am Sonntagnachmittag statt. Der Eintritt kostet am Samstag 20 Franken, am Sonntag 25 Franken. Tribünenplätze sind teurer. Kinder sind gratis. Für Speis und Trank sowie ein Rahmenprogramm ist auf dem Festplatz gesorgt. mgt
Beenden Sie die Sätze…
Ringkuhkämpfe… widerspiegeln das Streben nach Hierarchie, das natürlicherweise innerhalb der Eringerrasse herrscht, und die starken Bindungen, die zwischen dem Züchter und seinen Kühen bestehen.
Die Eringerkuh… verkörpert durch ihre Gesinnung, ihren Kampfgeist und ihre Authentizität auf wunderbare Weise die Charakterzüge der Bergbevölkerung unseres Kantons.
Die Landwirtschaft ist… die wichtigste Grundlage einer Nation und eines Landes, indem sie zur Nahrungsmittelversorgung und zur Landschaftspflege beiträgt.
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Quelle: schweizerbauer.ch