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Der Lausanner Ökonomieprofessor Marius Brülhart ist Mitglied der bundesrätlichen Taskforce. – Youtube
Der Lausanner Ökonomieprofessor und Mitglied der Coronavirus-Taskforce des Bundes, Marius Brülhart, sieht die grosse Schuldenlast der Schweiz als nicht so problematisch an.
«Fast kein anderes Land der Welt hat so viel fiskalische Munition, um die Volkswirtschaft zu stützen. Rechnen wir noch ein moderates Wirtschaftswachstum von einem bis drei Prozent jährlich hinzu, wird erst recht klar, dass uns die ökonomische Bewältigung der Krise keine Sorgen bereiten sollte», sagte der Wissenschaftler gegenüber dem «SonntagsBlick».
Der Schweizer Staatshaushalt sei einer der gesündesten. «Das haben auch die Investoren gemerkt, und daher sind sie so erpicht darauf, dem Schweizer Staat Geld zu leihen», so Brülhart. Der Bund könne sich heutzutage fix für 50 Jahre zu einem negativen Zins verschulden. «Stellen sie sich ein solches Hypothekenangebot vor», betonte er. Fiskalpolitisch bestünde für die Schweiz überhaupt kein Problem, sich noch weiter zu verschulden, sollte es nötig sein, sagte er.
«Unter Ökonomen in der Wissenschaft herrscht ein breiter Konsens darüber, dass in der gegenwärtigen Lage grosszügige staatliche Hilfe einer Sparpolitik vorzuziehen ist», machte er gegenüber dem «SonntagsBlick» klar. Je näher das Ende der Pandemie, desto mehr lohnten sich Anstrengungen, um sowohl Ansteckungen als auch Konkurse zu verhindern.
Gegenüber der «NZZ am Sonntag» betonte Brülhart, dass die Wirksamkeit von Eigenverantwortung mit Blick auf die jüngsten Coronavirus-Infektionszahlen überschätzt werde. «Alle Länder mühen sich ab, die Balance zu finden zwischen Eigenverantwortung und Zwang. Es geht weder ohne das eine noch ohne das andere», sagte er.
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Quelle: Schweizerbauer.ch