Obschon die Gäste aus China noch weitgehend ausbleiben, dürfte der Sommer 2023 für den Schweizer Tourismus ein guter werden.
Die Ökonomen der Grossbank Credit Suisse rechnen etwa in den Monaten Mai bis August im Vergleich zum Vorjahr mit einem Wachstum der Logiernächte um 6 Prozent.
Fehlende Gäste aus China
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie fehlen Touristen aus China in Schweizer Hotels, Restaurants, Juwelier-Shops oder Bergbahnen. Und auch 2023 wird ein Übergangsjahr, wie eine Sprecherin des Luzerner Tourismusbüros auf Anfrage von AWP sagte. Laut den Rückmeldungen der Luzerner Hotels entwickelten sich die Buchungen im China-Tourismus nach wie vor sehr verhalten. Die Zentralschweiz ist die von Chinesen am stärksten besuchte Region der Schweiz.
Mehr Gäste aus Indien, weniger aus den USA
Vor allem Gäste aus anderen asiatischen Ländern dürften das Geschäft in diesem Jahr ankurbeln. Das Aufholpotenzial sei gross, schrieben die CS-Ökonomen in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Dies nachdem wichtige Tourismusmärkte die Corona-Restriktionen gelockert hatten.
Vor allem die Besucherströme aus Indien haben laut der CS für die Schweiz an Bedeutung gewonnen und dürften weiter zulegen. Insgesamt sei mit einer Rückkehr zur Normalität zu rechnen.
Ein Fragezeichen stellt die bank hingegen hinter die Reiselust der US-Touristen, die Europa und die Schweiz bereits im letzten Jahr in grosser Zahl bereist hatten. Rezessionssorgen belasten die Stimmung der US-Konsumenten, was auch den Reiseverkehr belasten werde. Immerhin seien amerikanischen Gäste weniger preissensibel, womit die Aufwertung des Schweizer Frankens weniger ins Gewicht falle.
Starker Franken schreckt europäische Gäste ab
Stärker auf Wechselkursveränderungen reagieren laut den Experten Touristen aus Europa, besonders jene aus Deutschland. Dass der Euro-Franken-Kurs weiter unter Parität liege, werde für europäische Gäste wohl auch in 2023 eine abschreckende Wirkung haben. Die in der Schweiz gegenüber Europa schwächeren Inflationstrends dürften diesen Effekt abschwächen.
Ein wichtiger Pfeiler für den Schweizer Tourismus bleiben laut der CS die inländischen Gäste. Da aber Schweizerinnen und Schweizer vermehrt wieder ins Ausland verreisen, gehen die Experten der Grossbank bei der heimischen Nachfrage von einem weiteren leichten Rückgang aus.
The post Tourismus: Inder statt Chinesen appeared first on Schweizer Bauer.
Quelle: schweizerbauer.ch