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Hautkrebsprävention bei der Arbeit im Freien

Die ultraviolette (UV) Strahlung der Sonne ist seit 1992 von der internationalen Agentur für Krebsforschung als krebserregend für den Menschen eingestuft und der wichtigste äussere Faktor für die Entstehung von Hautkrebs. Menschen, die überwiegend im Freien arbeiten, haben ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Ein Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat in zwei Untersuchungen ermittelt, ob und wie sich Beschäftigte in Deutschland, die viel im Freien arbeiten, vor starker Sonneneinstrahlung schützen und welche Massnahmen zur Vorbeugung von Hautkrebs Arbeitgeber treffen.

Seit 2015 können das Plattenepithelkarzinom und dessen Vorstufen, die aktinischen Keratosen, bei Beschäftigten im Freien als Berufskrankheit in Deutschland anerkannt und entschädigt werden. Diese Erkrankungen gehören zur dritthäufigsten anerkannten Berufskrankheit und sind zum häufigsten Berufskrebs geworden. Gefährdet sind in Deutschland 2 bis 3 Millionen Beschäftigte.

Geschlechtsunterschiede bei der Verwendung von Sonnenschutzmitteln

Das Forschungsteam der FAU  befragte im Rahmen der siebten Welle des Nationalen Krebshilfe-Monitorings (NCAM) Beschäftigte, die mindestens zwei Stunden täglich im Freien arbeiteten. Dabei stellten sie fest, dass nur rund 38 Prozent aller Teilnehmer Sonnenschutz fürs Gesicht verwendeten, Frauen häufiger als Männer. Männer hingegen trugen eher Sonnenschutzkleidung, darunter etwa Hemden, die die Schultern bedecken, und Kopfbedeckungen.

Länge der Arbeitszeit hat Einfluss auf das Tragen von Schutzkleidung

Männliche Beschäftigte, die wenigstens vier Stunden im Freien arbeiteten, trugen häufiger ein schulterbedeckendes Shirt oder Hemd als Personen, die zwei bis drei Stunden im Freien tätig sind (88 Prozent gegenüber 73 Prozent). Auch die Branche spielte beim Sonnenschutz eine Rolle: Wer eine Uniform oder festgelegte Arbeitskleidung tragen musste wie bei der Polizei, im Sicherheitsdienst oder im Post- und Paketdienst, gab häufiger an, schulterbedeckende Hemden zu tragen. Kopfbedeckungen wurden am häufigsten im Gartenbau getragen (47 Prozent). Besonders oft wurde zum Sonnenschutz die Mittagspause im Schatten verbracht (83 Prozent). Bei Frauen gab es hinsichtlich der Länge der Arbeitszeit im Freien und dem Sonnenschutz nur einen Zusammenhang zum vermehrten Tragen von Kopfbedeckungen.

«Unsere Studie hat gezeigt, dass beim Sonnenschutz für Beschäftigte, die im Freien arbeiten, noch viel Luft nach oben besteht, vor allem in Bezug auf die Verwendung von Kopfbedeckungen, Sonnenbrillen und Sonnenschutzmitteln. Insbesondere Männer müssten stärker sensibilisiert werden, Sonnenschutzmittel zu verwenden. Auch über den UV-Index, der die Stärke der UV-Strahlung angibt, sollte besser aufgeklärt werden. Unsere Ergebnisse können unter anderem für gezielte Kampagnen zur Prävention von Hautkrebs genutzt werden», sagt Prof. Diehl.

«Durch den Klimawandel wird die Belastung durch UV-Strahlen am Arbeitsplatz weiter zunehmen. Unsere Studien liefern Ansatzpunkte für die Verbesserung des UV-Schutzes am Arbeitsplatz», betont Prof. Diehl.

Das Bundesamt für Gesundheit gibt Empfehlungen zum Thema Sonnenschutz. BAG-Empehlungen

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ganzen Artikel lesen ▸ Quelle: schweizerbauer.ch

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