Zehn Freibergerhengste schafften die grosse Hürde und stehen nun, mit ihrer Körung anlässlich des Stationstests in Avenches, für die Zucht zur Verfügung. Als bemerkenswerter Sieger ging Nexus von Pierre Koller aus Bellelay hervor, welcher zudem die kombinierte Wertung mit der Hengstselektion Glovelier gewann.
Der von Pascal Cattin aus Saignelégier gezüchtete Nexus stammt von Neverland ab, verfügt über einen Fremdblutanteil von 11.62% und konnte mit dem ausgezeichneten Resultat von 134.83 verdient den Sieg am Stationstest einheimsen.
«Der Hengst hat sich ganz wunderbar präsentiert. Er muss sich nicht anstrengen, versprüht eine Leichtigkeit und hat viel Übertritt im Schritt gezeigt. Zudem ist er charakterstark, der ganze Trubel heute hat ihn überhaupt nicht irritiert und er konnte sich gut in Szene setzen», erklärte Martin Stegmann, Präsident der Zuchtkommission, welcher sich freute, dass die charakterstarken und einfachen Pferde am Stationstest überzeugt haben.
Der zweite Rang mit dem Resultat 126.33 ging an Clair de Lune de la Pommeraie (Capéo/Névada) im Besitz von Mario Gandolfo aus Cornol, welchem auch gleich der drittklassierte Cobalt de la Pierre Marquée (Cookies/Niagara) gehört.
Hohe Anforderungen an die Hengste
«Der 40 Tage Test ist anspruchsvoll und intensiv für die jungen Pferde, erfordert Willenskraft, viel Arbeit und Durchhaltevermögen. Aber einmal mehr können wir sagen, dass wir eine gute Qualität an Freibergerpferden haben», betonte Pauline Queloz, die Geschäftsführerin des SFV.
Vize-Präsident Christoph Haefeli durfte zahlreiche Gäste, auch aus dem Jura, begrüssen und er dankte den Gestütsmitarbeitern für die schöne Zusammenarbeit und ihr Engagement bei der Ausbildung der Junghengste: «Wir haben alle dasselbe Ziel, nämlich die Erhaltung dieser wunderbaren Rasse.
Ich denke, wir haben in diesem Jahrgang eine durchschnittliche Qualität mit zwei hervorstechenden Hengsten in den ersten zwei Rängen. Die anderen bewegten sich hinsichtlich Bewertung ziemlich nahe beieinander.» Und dies widerspiegelte sich auch im Verhaltenstest, lag doch der Durchschnitt zwischen 8.75 und 9.00.
Ausgebildet, beurteilt und untersucht
Am 23. Januar trafen die jungen Hengste in Avenches ein und wurden seither durch das qualifizierte Personal des Schweizer Nationalgestüts SNG ausgebildet und mit Noten beurteilt, zudem fanden klinische Untersuchungen statt. Die ersten 39 Tage des Tests zählen 60% und die Noten vom Abschlusstag deren 40%.
«Unser Auswahlsystem hat sich bewährt und die besten Pferde wurden ausgewählt, welche die Selektionsziele der Rasse erfüllen», erläuterte Pauline Queloz.
Ein selektionierter Hengst nahm nicht teil am Test und einer musste infolge einer Verletzung abbrechen. So traten schlussendlich 16 Hengste an und zehn wurden gekört.
Wie seitens Verband zu vernehmen war, wurden zwei gekörte Hengste nach Belgien verkauft und das Gestüt kauft eventuell drei Hengste. Aktuell stehen in der schweiz 120 Freiberger Zuchthengste zur Verfügung.
Grosser Besucher-Aufmarsch
Die zwei Fremdreiter Jimmy Gigandet und Léonie Mäder vergaben Punkte für die Gangarten und das Verhalten der Junghengste, auch die Bewältigung von Cavaletti, Sprung und Brücke. Dies vor vollen Rängen, war doch die Tribüne der Reithalle bis auf den letzten Platz gefüllt.
Am Nachmittag präsentierten sich die Hengste eingespannt und man darf sagen, dass mit Jérôme Voutaz und Beat Schenk zwei Weltklasse-Fahrer ihren Job als Fremdfahrer ausübten. Bei prächtigem Wetter im wunderbaren Rahmen des Schweizer Nationalgestüts, mit viel Publikum, wohl an die 2000 Personen, durfte ein unfallfreier und reibungsloser Stationstest gefeiert werden.
Die Führung der Festwirtschaft oblag dem Pferdezucht- und Pferdesportverein Burgdorf, welcher mit viel Herzblut für die geschätzte und gelobte Verköstigung der Besucher sorgte.
Hier geht es zur Rangliste.

Karin Rohrer
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Quelle: schweizerbauer.ch