Anzeige
 

Unterstützt die EU den Import von Getreide aus der Ukraine durch Subventionen?

Debatte um EU-Subventionen für Getreideimporte aus der Ukraine

In der Diskussion um den Import von ukrainischem Getreide in die EU stellen sich viele Fragen, darunter die kontroverse Frage, ob die EU den Getreideimport aktiv subventioniert. Im August 2023 brachte der EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski die Idee ins Spiel, den Transit von Getreide zu subventionieren.

Transitföderung für ukrainisches Getreide

Die Idee von Wojciechowski sieht vor, dass die EU den Exporteuren die Mehrkosten des Getreidetransports von der EU--Grenze bis zu den europäischen Ostseehäfen erstattet. Dies soll die ukrainischen Exporteure davon abhalten, ihr Getreide in der EU zu verkaufen. Die angedachte Subvention beläuft sich auf ca. 30 € pro Tonne Getreide.

Plan nicht umgesetzt

Obwohl die Transitförderung geplant war, wurde sie nie umgesetzt. Eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigte, dass die Wirtschaftsbeteiligten unter Marktbedingungen konkurrieren sollten, ohne Subventionen für den Getreideimport.

Investitionen in Infrastruktur

Um alternative Transportwege für ukrainische zu schaffen, wurden von der EU-Kommission die sogenannten „Solidaritätskorridore“ eingeführt. Über 2 Milliarden Euro wurden mobilisiert, um der Ukraine beim Export ihrer Waren über den Landweg zu helfen. Diese Gelder flossen in in verschiedenen EU- und in die Ukraine, um den Export von Getreide, Ölsaaten und verwandten Produkten zu erleichtern.

Druck aus Polen

Vor allem aus wurde Druck auf Wojciechowski ausgeübt, da die hohen Getreideimporte aus der Ukraine dort auf Kritik stießen. Trotz verschiedener Maßnahmen, die der EU-Agrarkommissar vorschlug, konnte er sich in Brüssel nicht durchsetzen. Die Diskrepanz zwischen dem Handelsüberschuss der EU zur Ukraine und dem Agrarhandelsdefizit bleibt bestehen, was Wojciechowski als Belastung für die Landwirte bezeichnet.

Ihre Meinung ist gefragt

Was denken Sie über die Subventionen für Getreideimporte aus der Ukraine? Wie beeinflussen die gesunkenen Weizenpreise Sie und Ihren Betrieb? Welche Maßnahmen sollten Deutschland und die EU ergreifen? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit unter konstantin.kockerols@lv.de.

Weitere Nachrichten aus der Politik

EU plant Ausstieg aus russischem Gas bis 2027

Die Europäische Kommission arbeitet an einem konkreten Fahrplan, um die Abhängigkeit von russischem Erdgas schrittweise zu beenden. Ziel ist es, die Einfuhren...

Frankreich zeigt Bewegung beim EU-Mercosur-Abkommen

In Frankreich scheint sich der Kurs in Bezug auf das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten allmählich zu verändern. Zwar...

Diskussion um Finanzierung von Tierwohl-Ställen geht weiter

Die politische Debatte zur Zukunft der staatlichen Unterstützung für laufende Mehrkosten in tierwohlgerechten Ställen bleibt offen. Während die SPD an der Förderung...

Öko-Regelungen für Grünland stehen vor Verschiebung

Die Einführung neuer Öko-Regelungen für Milchviehbetriebe wird aktuell im Bundestag erneut diskutiert. Konkret geht es um zwei Maßnahmen, die im Rahmen der...

Rainer warnt vor wachsender Bürokratie durch EU-GMO-Pläne

Beim Raiffeisentag in Berlin hat Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer erneut seine Bedenken gegenüber den Reformplänen der Europäischen Kommission zur Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) zum...