Anzeige
 

Ungarn plant neue Importbeschränkungen für ukrainische Agrarprodukte

Die ungarische Regierung hat angekündigt, neue Beschränkungen für den Import landwirtschaftlicher Produkte aus der Ukraine einzuführen. Laut dem ungarischen Landwirtschaftsminister István Nagy soll dieser Schritt dazu beitragen, die ungarischen Bauern vor den Marktfluktuationen zu schützen, die durch den preiswerteren ukrainischen Import verursacht werden.

Nagy kritisierte die Entscheidung der Europäischen Union, zollfreie Importe aus der Ukraine zu erlauben, was seiner Meinung nach zu einem ernsthaften Überangebot und einem erheblichen Preisverfall auf dem europäischen Agrarmarkt geführt habe. Er warf der EU vor, unfähig zu sein, europäische Landwirte zu schützen, die mit den günstigeren Importen nicht konkurrieren könnten. Als Reaktion darauf kündigte der Minister an, dass Ungarn zusätzliche Schutzmaßnahmen ergreifen werde, die im Rahmen der nationalen Kompetenzen liegen.

Der ungarische Minister erklärte weiter, dass die Regierung einen Fünf-Punkte-Plan zur Unterstützung der heimischen Landwirte verabschiedet habe. Dieser Plan beinhaltet unter anderem eine Anforderung an Händler und Logistikunternehmen, der Regierung über verbotene Produkte Bericht zu erstatten, die über die Ukraine eingeführt werden, unabhängig von deren Herkunftsland.

Nagy fügte hinzu, dass die neuen Beschränkungen insbesondere verarbeitete Produkte betreffen werden, die aus ukrainischem Getreide hergestellt sind. Diese Maßnahmen sind Teil der Bemühungen Ungarns, die eigenen Agrarmärkte zu stabilisieren und die inländische Landwirtschaft vor den negativen Auswirkungen der Importe zu schützen.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Brüssel will Junglandwirte massiv fördern

Die Datenlage gibt Anlass zur Sorge um die künftige Nahrungsmittelversorgung. In der Europäischen Union liegt das Durchschnittsalter der Betriebsleiter bei 57 Jahren,...

Tierhaltungs-Gipfel endet ohne konkrete Perspektiven

Bei einem Gespräch über die Zukunft der Tierhaltung, zu dem Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer am Dienstag, dem 14. Oktober, mehr als 30 Vertreter...

EU-Mercosur-Abkommen kommt frühestens 2026

Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Ländern wird wohl nicht vor 2026 Wirklichkeit werden. Zu dieser Einschätzung gelangt man nach...

Brüssel verklagt Rumänien wegen Notfallzulassungen für Pestizide

Wegen zahlreicher Ausnahmegenehmigungen für die Wirkstoffe Imidacloprid und Thiamethoxam sieht sich Rumänien nun mit Vorwürfen der Europäischen Kommission konfrontiert. In den Jahren...

GAP-Reform: Gekoppelte Prämien spalten die Experten

Die Debatte über die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU läuft auf Hochtouren. Die EU-Kommission hat einen Vorschlag für eine mögliche Neugestaltung...