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EU schließt Zölle auf alle Agrarprodukte aus Russland und Belarus nicht aus

Die Europäische Union prüft derzeit die Möglichkeit, Verbannungszölle nicht nur auf Getreide, sondern auch auf alle anderen Lebensmittel aus Russland und Belarus einzuführen. Dies gab die belgische Außenministerin Hadja Lahbib am 30. Mai auf einer Pressekonferenz in Brüssel bekannt, wie die Nachrichtenagentur TASS berichtet.

„Schweden hat der EU vorgeschlagen, ähnliche Zölle auch auf andere Lebensmittelprodukte aus Russland und Belarus, abgesehen von Getreide, zu verhängen“, erklärte Lahbib. Sie betonte, dass die bereits von der EU eingeführten Zölle auf Getreide und Ölsaaten aus Russland und Belarus ein Mittel seien, um gegen den Verkauf von in der Ukraine gestohlenem Getreide vorzugehen.

Am 30. Mai bestätigte der EU-Rat die Einführung von Verbannungszöllen auf den Import von Getreide- und Ölsaatenkulturen aus Russland und Belarus, die ab dem 1. Juli in Kraft treten werden. Das beschlossene Maßnahmenpaket umfasst Zölle auf Weizen, Mais, Sonnenblumenkerne, getrocknete Erbsen sowie daraus abgeleitete Produkte und Futtermittel.

Die Einführung dieser Zölle markiert einen weiteren Schritt der EU im Rahmen der Sanktionen gegen Russland und Belarus. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Druck auf die Agrarsektoren beider Länder zu erhöhen und gleichzeitig den illegalen Handel mit gestohlenen Agrarprodukten zu unterbinden. Der Vorschlag, die Zölle auf alle Lebensmittelprodukte auszuweiten, unterstreicht die Entschlossenheit der EU, die wirtschaftlichen Aktivitäten Russlands und Belarus weiter einzuschränken.

Die Ausweitung der Zölle auf alle Agrarprodukte könnte erhebliche Auswirkungen auf den Handel zwischen der EU und den beiden Ländern haben. Für Russland und Belarus sind Agrarprodukte ein wichtiger Exportsektor, und zusätzliche Zölle könnten den Handel stark beeinträchtigen. Gleichzeitig würde die EU ihre eigene Agrarproduktion und die ihrer Handelspartner stärken.

Die EU bleibt entschlossen, ihre Sanktionen zu verschärfen und gleichzeitig den Schutz ihrer eigenen Agrarmärkte sicherzustellen.

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