Anzeige
 

EU-Kommission setzt Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten durch

Trotz anhaltender Proteste und Ultimaten hält die EU-Kommission fest an der Einführung der Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten. Ein Sprecher der Kommission erklärte gegenüber Agra Europe, dass intensiv an der pünktlichen Umsetzung gearbeitet werde. Forderungen nach einer Verschiebung wurden abgelehnt. Auch zu den erbetenen Klarstellungen zum „Benchmarking-System“ gab es keine neuen Informationen.

Das Benchmarking-System zur Bewertung des Entwaldungsrisikos ist noch in Arbeit. Neben Drittstaaten sollen auch alle EU-Länder in Kategorien mit niedrigem, mittlerem oder hohem Entwaldungsrisiko eingestuft werden. Die Kommission plant, alle EU-Staaten zunächst in die mittlere Kategorie einzuordnen, mit der Option, einzelne Länder als Hochrisiko-Gebiete zu klassifizieren.

Deutschland und neun weitere forderten im April von der Kommission, die effiziente Umsetzung der Verordnung sicherzustellen. Insbesondere die schnelle Fertigstellung des Benchmarking-Systems wurde als Druckmittel genutzt. Bislang gibt es jedoch keine aktuellen Informationen darüber, wann das System in Kraft treten wird.

Die EU-Kommission hat bereits eine Schnittstelle im EU-Informationssystem eingerichtet und technische Spezifikationen veröffentlicht. Diese sollen es Handelssystemen ermöglichen, den Nachweis der Entwaldungsfreiheit zu erbringen. Laut Kommission soll die Abgabe der Sorgfaltserklärung künftig mit wenigen Mausklicks möglich sein, was als großer Schritt zu einer praktikablen Anwendung der Verordnung gilt.

Auf ihrer Parteiversammlung in Portugal forderte die Europäische Volkspartei (EVP) eine zweijährige Verschiebung des Gesetzes. Im Gegensatz dazu spricht sich die S&D-Fraktion gegen eine Verzögerung aus. Bereits bei einer Fraktionssitzung im Juni wurde deutlich gemacht, dass solche Pläne nicht unterstützt werden.

Weitere Nachrichten aus der Politik

EU und Schweiz erweitern Landwirtschaftsabkommen

Kurz vor Weihnachten einigten sich die Europäische Union und die auf eine bedeutende Erweiterung ihres bestehenden Landwirtschaftsabkommens. Dieser Fortschritt betrifft wesentlich...

Polen präsentiert Kompromissvorschlag zu neuen Züchtungstechniken

Die polnische Ratspräsidentschaft hat einen neuen Kompromissvorschlag zu den neuen (NZT) eingereicht, um eine einheitliche Position der EU- zu diesen Verfahren...

Agrarpolitik 2025: Gemeinwohl vor Konzerninteressen!

In Berlin ruft das Bündnis "Wir haben es satt" regelmäßig seit 2011 zur Demonstration auf. Für das Jahr 2025 liegt der Schwerpunkt...

Düngerecht: Keine Einigung in zweiter Verhandlungsrunde

Die Bemühungen um eine Reform des Düngerechts in Deutschland stehen weiterhin still. Auch bei der jüngsten Zusammenkunft der Arbeitsgruppe, die sich mit...

Union fordert Wiedereinführung der Agrardieselrückvergütung

Die CDU/-Fraktion hat in einem aktuellen Antrag die Bundesregierung aufgefordert, die Agrardieselrückvergütung in vollem Umfang wiederherzustellen und auf nationale Sonderwege in der...