Das Bundesministerium für Landwirtschaft zeigt sich überrascht von der Entscheidung der EU-Kommission zur Lockerung der Stilllegungspflicht. Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert schnelle Klärung.
Die EU-Kommission hat kürzlich beschlossen, für das Jahr 2024 Ausnahmen von der Stilllegungspflicht im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zuzulassen. Eine Mehrheit für diesen Beschluss fehlte bei der letzten Abstimmung der EU-Mitgliedsstaaten.
Überraschung im Landwirtschaftsministerium
Das Bundesministerium für Landwirtschaft reagierte überrascht auf die Entscheidung der EU-Kommission, die Stilllegungspflicht auszusetzen. Ein Sprecher des Ministeriums äußerte, die Kommission habe den gemeinsamen Weg der Verhandlung und Kompromisssuche mit den Mitgliedstaaten verlassen.
Das Ministerium unterstreicht die Bedeutung der Balance zwischen landwirtschaftlicher Produktivität und dem Schutz der Artenvielfalt. Es bleibt abzuwarten, wie Deutschland und andere EU-Mitgliedstaaten die EU-Ausnahmeregelung umsetzen werden, wobei der Schutz der Biodiversität im Fokus steht.
Diskussionen um die Agrarpolitik
Innerhalb des Ministeriums wird über die zukünftige Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Deutschland nachgedacht. Überlegt wird, ob eine ambitioniertere nationale Umsetzung hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft möglich ist. Das Ministerium plant, in Gesprächen mit den Ländern, der Branche und dem Umweltministerium Lösungen zu finden, die sowohl den Agrarsektor als auch den Umweltschutz fördern.
Forderungen des Deutschen Bauernverbandes
Der DBV betont die Dringlichkeit von Entscheidungen und klaren Kommunikationswegen bezüglich der Änderungen bei der Stilllegungsverpflichtung. Bis Ende Februar fordert der Verband klare Informationen für die Landwirte, um eine reibungslose Antragstellung für 2024 zu gewährleisten.
Des Weiteren appelliert der DBV an Bund und Länder, die neuen Regelungen vollständig umzusetzen und sich auch zukünftig für praxisnahe Lösungen auf EU-Ebene einzusetzen.
Aufruf zur schnellen Umsetzung
Auch Artur Auernhammer, agrarpolitischer Sprecher der CSU, mahnt zur zügigen Umsetzung der EU-Vorgaben auf nationaler Ebene. Er fordert, dass Deutschland die Interessen seiner Landwirte vertritt und keine Nachteile im Vergleich zu anderen EU-Staaten hinnimmt.
Die aktuelle Entwicklung zeigt die Notwendigkeit eines raschen Handelns, um die deutschen Landwirte nicht zu benachteiligen und die Biodiversität effektiv zu schützen.
