Die EU-Mitgliedstaaten und die GLÖZ-Ausnahmen
Im Februar dieses Jahres hat die EU-Kommission eine bedeutsame Änderung in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) vorgenommen, die es Landwirten ermöglicht, für das Jahr 2024 Anbaualternativen auf 4 Prozent ihrer Ackerflächen zu wählen, statt diese brachliegen zu lassen. Diese Neuerung, bekannt als GLÖZ 8, gestattet den Anbau von Leguminosen oder Zwischenfrüchten, was eine Stilllegung der Flächen überflüssig macht. Diese Anpassung stößt bei den meisten EU-Ländern auf positive Resonanz, sodass sich 24 der 27 Mitgliedstaaten entschieden haben, diese Ausnahmeregelung in Anspruch zu nehmen.
Drei Länder entscheiden sich gegen die Ausnahme
Aus einer Anfrage bei der EU-Kommission ging hervor, dass lediglich Dänemark, Irland und Malta sich gegen die Nutzung der GAP-Ausnahmen entschieden haben. Die genauen Beweggründe dieser Länder bleiben unklar, da die EU-Kommission hierzu keine Auskunft geben konnte.
Unzufriedenheit unter den maltesischen Farmern
In Malta zeigte sich, dass die Entscheidung der Regierung, die GLÖZ-Ausnahmen nicht zu nutzen, bei den Landwirten für Unmut sorgt. Medienberichten zufolge haben maltesische Farmer wiederholt gefordert, die Stilllegungsregelungen der GAP auszusetzen und haben für diese Forderung Demonstrationen organisiert.
Die Situation in Irland
Währenddessen scheint die Lage in Irland anders zu sein. Der irische Bauernverband hat sich in den letzten Wochen nicht für eine Aussetzung der GAP-Auflagen ausgesprochen. Dies könnte daran liegen, dass Irland vorrangig Grünland besitzt und GLÖZ 8 primär auf Ackerflächen Anwendung findet. Des Weiteren könnten irische Landwirte größeres Augenmerk auf die Pläne zur Wiedervernässung von Mooren legen, die derzeit größere Sorge als die GAP-Auflagen bereiten.
Deutschlands Umgang mit den GAP-Ausnahmen
In Deutschland hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von Bündnis 90/Die Grünen beschlossen, die GAP-Ausnahmen vollständig zu implementieren. Obwohl seine Kollegen innerhalb der Bundesregierung weitreichendere Änderungen der GAP bevorzugt hätten, standen sie unter dem Druck der Bundesländer und des Koalitionspartners FDP. Dies hat zu der Entscheidung geführt, die aktuellen Regelungen in Deutschland zu adaptieren, die den Landwirten neue Möglichkeiten im Umgang mit ihren Ackerflächen bieten.
FAQ zu den neuen GAP-Regeln in Deutschland
Für Landwirte in Deutschland eröffnen sich durch die Umsetzung der GAP-Ausnahmen neue Wege, den Anforderungen von GLÖZ 8 nachzukommen. Die Umstellung bietet Alternativen zur Stilllegung und erlaubt eine flexiblere Nutzung der Agrarflächen, was einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Landnutzung und Biodiversität leisten kann.