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A-Milch: Produkte mit Grenzschutz und solche mit Rohstoffpreisausgleich. B-Milch: Produkte ohne Grenzschutz oder Rohstoffpreisausgleich für den Inlandmarkt oder den Export. C-Milch: Produkte für den Weltmarkt. Lieferung ist für die Milchbauern freiwillig. – Lid
BIG-M setzt sich für bessere Produzentenpreise für Milchbauern ein. Die Bauernorganisation fordert, dass aus der B-Milch Butter produziert wird.
In April und Mai wird jeweils viele Milch produziert. Und während dieser Zeit wird jeweils der tiefste Milchpreis des Jahres entrichtet. Grund dafür: Der Anteil B-Milch ist deutlich höher ist als im Herbst.
Differenz 0 Rappen
Der A-Richtpreis für industrielle Molkerei liegt seit dem 16. April 2022 bei 78 Rappen je Kilo Milch. Für B-Milch liegt der Richtpreis bei 68,6 Rappen. Nun hat sich BIG-M der Branchenorganisation Milch (BOM) die Abzüge genauer angesehen. «Beim Fond Rohstoffverbilligung findet man in der Hauptbox die Angaben, wie viele Rappen beim Milchfett und beim Milcheiweiss für die Exportbranche verbilligt werden, um die Differenz zum Rohstoffpreis in der EU (Kieler Rohstoffwert) auszugleichen», schreibt BIG-M.
Und im April gibt sich ein überraschendes Bild: Beim Milcheiweiss betrug im April 2022 die Differenz zwischen dem Schweizer A-Preis und dem Preis im Ausland gerade noch 0,9 Rappen. Im Mai liege die Differenz bei 0 Rappen.
Aus B-Milch produzieren
Die Bauernorganisation fragt sich deshalb, weshalb Butter importiert wird. «Es wäre doch sinnvoller, aus sämtlicher B-Milch nur Schweizer Butter zu produzieren und das Eiweiss zu exportieren.» Damit könnte man für diese Milch den A-Preis an die Bauern bezahlen.
Das werde offensichtlich nicht gemacht. Und BIG-M vermutet, dass für die in exportierten Produkten verbilligte Schweizer Milch der A-Richtpreis nicht bezahlt wird. «Dies wäre aber nicht mehr als richtig, da geschützte und gestützte Milch ins A-Segment gehört», hält die Organisation fest.
Und BIG-M ist zudem besorgt. Den der Vorstand der BOM will einen neuen Richtwert für den EU-Milchpreis erarbeiten. Das Ziel sei klar: Die Exporteure sollen die Fonds-Gelder wieder ausbezahlt bekommen. «Das wäre erneut eine gute Gelegenheit, die Bezüger aus dem Fonds zur Einhaltung des A-Richtpreises zu zwingen. Dieses Geld brauchen die Milchviehbetriebe dringend», fordert BIG-M.
Die Organisation befürchtet aber, dass die BOM erneut nur das Wohlergehen der Milchverarbeiter im Fokus hat.
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Quelle: schweizerbauer.ch