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Rückgang der intensiv bewirtschafteten Agrarflächen in Deutschland

In Deutschland hat sich die Fläche der intensiv genutzten Agrarlandschaften in den letzten Jahren verringert. Hauptsächlich sind hierfür Stilllegungsprogramme und die Schaffung von Ausgleichsflächen verantwortlich. Im Jahr 2021 wurden rund 18,9 Millionen landwirtschaftlich genutzt, was 54% der gesamten Landfläche Deutschlands entspricht. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist die Fläche für intensiv bewirtschaftetes Agrarland zwischen 2018 und 2021 um etwa 58.000 Hektar geschrumpft. Besonders betroffen waren dabei Wiesen und Weiden mit einem Rückgang von 45.000 Hektar, während um 14.000 Hektar abnahm.

Die Bedeutung der extensiv bewirtschafteten Grünflächen, zu denen auch ökologisch wertvolle Landschaften wie Heideland oder Bergwiesen zählen, sowie Feuchtgebiete, hat leicht zugenommen. Von 2018 bis 2021 wuchs die Fläche dieser Gebiete insgesamt um etwa 1.800 Hektar. Im Jahr 2021 machten solche für die wichtigen Flächen mit circa 451.000 Hektar jedoch nur etwa 1% der gesamten Landfläche aus.

Die Umwandlung von Agrarland in andere Ökosystemtypen war innerhalb des angegebenen Zeitraums größer als die Nettoabnahme der landwirtschaftlich genutzten Flächen, da auch Flächen anderer Ökosysteme in Agrarland umgewandelt wurden. Diese Ergebnisse sind Teil der Flächenbilanz der Ökosysteme, die aktualisierte Daten für das Berichtsjahr 2021 bereitstellt. Der zugehörige Ökosystematlas bietet detaillierte, räumlich hochaufgelöste Informationen zum Flächenbestand und Zustand von 72 verschiedenen Ökosystemen in ganz Deutschland.

Diese Flächenbilanz bildet die Grundlage für eine einheitliche Berichterstattung über Ökosystemleistungen in Deutschland, zu denen unter anderem Erosions- und Überschwemmungsschutz zählen. Ab 2024 werden die Daten zu Flächen und Zustand alle drei Jahre sowie zu den Leistungen jährlich erhoben und veröffentlicht, wodurch eine konsistente und europaweit vergleichbare Berichterstattung innerhalb der ermöglicht wird.

Die Konferenz zur biologischen Vielfalt (CBD COP 16), die vom 21. Oktober bis zum 1. November 2024 in Cali, Kolumbien, stattfindet, zielt darauf ab, die 2023 festgelegten Ziele zum Schutz der Artenvielfalt praktisch umzusetzen. Diese Ziele werden anhand von Indikatoren gemessen, die den Anteil der natürlichen Ökosysteme an der Gesamtfläche eines Landes sowie die Ökosystemleistungen erfassen, basierend auf Daten der Ökosystemrechnungen des Statistischen Bundesamtes.

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