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Mais als Zweitfrucht: Rückgang und regionale Unterschiede

Das Deutsche Maiskomitee (DMK) hat in einer Umfrage die Pläne der Landwirte für den Maisanbau als Zweitfrucht im Jahr 2024 untersucht. Gleichzeitig hat das Statistische Bundesamt (Destatis) aktuelle Zahlen zur Maisanbaufläche veröffentlicht.

Rückgang des Zweitfruchtmaisanbaus

Laut der jährlichen Umfrage des DMK, durchgeführt vom Marktforschungsunternehmen Kynetec, planen 9 % der maisanbauenden Betriebe in Deutschland, als Zweitfrucht anzubauen. Dies entspricht einer Fläche von 108.974 , die nach Kulturen wie -Ganzpflanzensilage (GPS) oder sehr früher Wintergerste bestellt werden soll. Die repräsentative Umfrage fand zwischen März und April 2024 statt und befragte 2.087 Betriebe.

Seit Beginn der Erhebung im Jahr 2020 ist ein kontinuierlicher Rückgang des Anteils der Betriebe, die Mais als Zweitfrucht anbauen, zu verzeichnen. 2020 lag der Anteil noch bei 13 % (145.504 ha), während er 2023 auf 11 % (140.058 ha) gesunken war.

Regionale Unterschiede im Anbau

In Ostdeutschland planen 12 % der maisanbauenden Betriebe, Mais als Zweitfrucht auf 34.695 Hektar ihrer Flächen anzubauen. Im Westen Deutschlands sind es 8 % der Betriebe auf 74.278 Hektar. Der Rückgang ist insbesondere in Brandenburg und Sachsen-Anhalt deutlich, wo sich der Anteil nahezu halbiert hat. Ähnlich große Rückgänge sind in Thüringen, und zu verzeichnen, jedoch sind die Werte dort auf das Niveau von 2022 zurückgefallen.

Im Gegensatz dazu hat sich der Anteil der Betriebe, die in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Mais als Zweitfrucht anbauen, verdoppelt. In den anderen Bundesländern blieb die Bereitschaft, Zweitfruchtmais anzubauen, weitgehend stabil.

Gesamtmaisfläche 2024: Destatis und DMK Schätzungen

Eine aktuelle Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) für das Jahr 2024 geht von einer Gesamtmaisfläche von 2.615.000 Hektar aus, was einer Vergrößerung um 6,1 % entspricht. Dabei entfallen 2,096 Millionen Hektar auf Silo- und Grünmais (+4,9 %) und 518.700 Hektar auf Körnermais (inklusive CCM) (+11,2 %). Diese Zahlen liegen leicht über den Schätzungen des DMK, das von rund 2.580.000 Hektar ausgeht.

Die Schätzungen von Destatis basieren auf Mitteilungen einer begrenzten Anzahl freiwilliger Ernte- und BetriebsberichterstatterInnen von Mitte April 2024 und sind als vorläufige Anbautendenz zu betrachten. Im Gegensatz dazu basieren die Zahlen der DMK-Schätzung auf einer repräsentativen Umfrage, die von Kynetec im Auftrag des DMK durchgeführt wurde.

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