Wie sich die Nährstoffeinträge aus der landwirtschaft verringern lassen, ist Gegenstand eines neuen Forschungsvorhabens an der Universität Kiel. Im Fokus steht dabei die Erprobung der Hybridlandwirtschaft, bei der eine konventionelle Bewirtschaftung mit Elementen des Biolandbaus kombiniert wird.
So kann etwa durch bestimmte Fruchtfolgen der Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz bei annähernd gleich hohen Erträgen reduziert werden. Wie das Umweltministerium in Schleswig-Holstein mitteilte, wird das Forschungsvorhaben von Uwe Latacz-Lohmann und Friedhelm Taube geleitet.
Im Rahmen des Projekts sollen die von der Landwirtschaft erbrachten Leistungen für Umwelt und Natur nach dem vom Deutschen Verband für Landschaftspflege in Schleswig-Holstein entwickelten Modell der Gemeinwohlprämie bewertet werden. Umweltminister Tobias Goldschmidt wertete die Gemeinwohlprämie als innovatives Instrument für die zukünftige agrarförderung. «Mein Ziel ist, die Gemeinwohlprämie in den Reformprozess der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU einzubringen», so der Minister.
Latacz-Lohmann berichtete, dass die landwirte in der Region der Gemeinwohlprämie durchweg positiv gegenüberstünden. Sie ermögliche den Betrieben, Biodiversitäts- und Gewässerschutz als wirtschaftlichen Betriebszweig zu integrieren. «Das kommt gut an, besser als Auflagen und Verbote. Unsere Untersuchungen vor Ort zeigen, dass der Nährstoffeintrag in die Schlei spürbar reduziert werden könnte, wenn die Gemeinwohlprämie als Instrument einer zukünftigen Agrarpolitik zu Umsetzung käme», so der Wissenschaftler.
Taube verwies auf Untersuchungen zur Optimierung der Düngung im Sinne des Gewässerschutzes und zur Erweiterung der Fruchtfolgen um Kleegras im Schlei-Projekt, die grosses Optimierungspotential nicht nur für den Gewässerschutz, sondern auch für den Klimaschutz und die Biodiversität gezeigt hätten. Nur durch die Reduzierung der Nitrateinträge könnten Umweltkosten in der Grössenordnung von 200 Euro/ha vermieden werden.
Wenn dies dann mit den «besten Massnahmen aus zwei Welten», also der biologischen und konventionellen Landwirtschaft, zur «Hybridlandwirtschaft 1.0» gebündelt werde und spezialisierte Betriebe noch mehr kooperierten, dann gewännen Landwirte und Umwelt und die Gesellschaft
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Quelle: schweizerbauer.ch