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Bayern: Pflanzenschutzmittel-Einsatz halbiert bis 2028

Ein Bericht des bayerischen Landwirtschaftsministeriums zeigt, dass die Landwirte im Freistaat den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um 20 Prozent gesenkt haben. Diese Reduzierung ist Teil eines umfassenden Aktionsplans der Bayerischen Staatsregierung, der bis 2028 die Verwendung chemisch-synthetischer halbieren soll.

Im Rahmen des im Mai 2019 eingeführten Maßnahmenpakets, das als Reaktion auf das Volksbegehren ‘Artenvielfalt in Bayern‘ ins Leben gerufen wurde, konnten bis 2022 bereits signifikante Einsparungen erzielt werden. Laut den vorläufigen Ergebnissen wurden im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2018 rund 19 Prozent weniger chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Besonders bemerkenswert ist, dass der Risiko-Index, der die Menge und das Risiko der verwendeten Wirkstoffe kombiniert, um 51 Prozent gesenkt werden konnte.

Die Datengrundlage für diese Erfolge stammt von Kynetec Germany GmbH, den bayerischen Erhebungsbetrieben des Panels Pflanzenschutzmittel-Anwendungen sowie Betrieben aus dem Netzwerk Vergleichsbetriebe des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP).

Ein weiterer Aspekt der Reduktion ist der Rückgang des Fungizideinsatzes um 25 Prozent. Ein Grund für diese positiven Ergebnisse könnte die trockene im betrachteten Zeitraum sein, die den Landwirten oft eine bedarfsweise Einsparung ermöglichte.

Trotz dieser Fortschritte bleibt der ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft, um Ernten zu sichern und hochwertige, regionale zu produzieren. Daher wird nach den Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes gearbeitet, die darauf abzielen, so wenig chemische Mittel wie möglich einzusetzen, aber so viel wie nötig.

Der Bericht unterstreicht das Engagement der bayerischen Landwirte, die Nutzung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel zu minimieren. Die Pläne des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft () für ein Reduktionsprogramm mit pauschalen Verboten werden jedoch als wenig zielführend erachtet. Stattdessen wird auf kooperative Maßnahmen, die Förderung von Technik und Innovationen sowie die Resistenzzüchtung gesetzt, um weitere Einsparungen zu erzielen und diese effektiv in der Praxis umzusetzen.

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