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Ausweitung der Kartoffelanbauflächen in Deutschland

Ferdinand Buffen, Geschäftsführer der Wilhelm Weuthen GmbH & Co KG, lieferte auf dem 34. Weuthen Kartoffeltag Ende August in Schwalmtal-Waldniel, Nordrhein-Westfalen, wertvolle Einblicke in die aktuelle Situation des Kartoffelmarktes und die Ernteperspektiven. In seiner Ansprache hob er mehrere wichtige Aspekte hervor.

Zu Beginn des Jahres sorgten anhaltende Niederschläge für ein großzügiges Pflanzfenster, was in einigen Regionen allerdings zu einer verzögerten Bestellung der Kartoffelflächen führte. Besonders in Belgien, den und im deutschen Rheinland waren bis Anfang Juni über ein Viertel der Flächen noch nicht bepflanzt. Trotz initialer Schwierigkeiten beim Schneiden des Pflanzguts kam es zur Ausweitung der Anbauflächen in Deutschland sowie in Belgien und Frankreich.

Seit Ende Juni profitierten die von idealem Wachstumswetter, was jedoch auch zu einem hohen Druck durch Krautfäule führte. In Bayern verursachten Überschwemmungen den Totalverlust von über 1.000 Anbaufläche. Auch in anderen Regionen im Norden und Westen Deutschlands führten starke Regenfälle zu Beeinträchtigungen.

Auf dem freien Markt war in den letzten Wochen die Nachfrage nach ungebundenen Kartoffeln gering. Verarbeiter griffen frühzeitig auf vorhandene Altkartoffelbestände zurück. Auch auf dem Speisekartoffelmarkt kehrte Normalität ein, obwohl die Verarbeitungsmengen in den Monaten Juni und Juli unter dem Niveau des Vorjahres lagen. Die Stimmung auf dem Markt für Fertigprodukte wurde durch die hohen Rohstoffpreise getrübt.

Buffen wies darauf hin, dass die EU-weite Ausdehnung der Anbauflächen, gute Erträge bei Frühsorten und eine Versorgungslücke Mitte bis Ende August den Markt beeinflussen. Trotz diverser Herausforderungen wurde durch die Ausweitung der Anbauflächen ein Ausgleich geschaffen. Besonders Fastfood-Sorten erfreuen sich großer Nachfrage.

Eine zuverlässige wird erst Mitte Oktober möglich sein. Die Versorgung der Fabriken mit Kartoffelrohstoffen ist bis Ende Oktober vorgesehen. Verglichen mit dem Vorjahr wird für dieses Jahr mit durchschnittlichen Erträgen und leicht höheren gerechnet. In den kommenden Monaten sind weitere Preisanpassungen bei Speisekartoffeln zu erwarten, während auf dem Verarbeitungsmarkt Standardsorten auf aktuellem Niveau bleiben und Fastfood-Sorten sowie Spezialsorten höher bewertet werden.

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