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USA und Großbritannien schließen Handelsabkommen

Die USA und Großbritannien haben sich auf ein Handelsabkommen verständigt. US-Präsident Donald Trump verkündete die Einigung am Donnerstag offiziell im Weißen Haus und sprach von einem bedeutenden Erfolg. Der britische Premierminister Keir Starmer, der telefonisch zugeschaltet war, lobte die Vereinbarung als einen wichtigen und historischen Schritt.

Das Abkommen verbessert den Marktzugang für US-Exporte, insbesondere im Agrarsektor. Amerikanische Landwirte sollen künftig nahezu alle ihre Produkte einfacher auf den britischen Markt bringen können, darunter auch Rindfleisch. Zudem will Großbritannien zahlreiche nicht-tarifäre Handelsbarrieren abbauen oder vollständig abschaffen. Für US-Produkte soll es beim britischen Zoll künftig Vorzugsbehandlungen geben, auch wenn der allgemeine Einfuhrzollsatz von zehn Prozent bestehen bleibt.

US-Handelsminister Howard Lutnick ergänzte, dass Großbritannien beim Export von 100.000 Autos in die USA lediglich zehn Prozent Zoll zahlen müsse. Für Triebwerke und Flugzeugteile des britischen Herstellers Rolls-Royce gilt laut Angaben beider Seiten sogar eine vollständige Zollfreiheit. Als Teil des Abkommens soll eine britische Fluggesellschaft zudem eine größere Bestellung bei Boeing aufgeben. Weitere Details werden in den kommenden Wochen zwischen beiden Ländern abgestimmt.

Premierminister Starmer betonte, dass die Vereinbarung Arbeitsplätze in Großbritannien sichern werde. Allerdings hatten britische Regierungsvertreter im Vorfeld die Erwartungen zurückgenommen. Es handle sich hierbei nicht um ein klassisches Freihandelsabkommen, sondern vielmehr um ein Abkommen mit spezifischen Regelungen, das als Grundlage für weitere Gespräche dient.

Trump hatte die bevorstehende Vereinbarung bereits auf seiner Plattform Truth Social angekündigt und damit Medienberichte bestätigt. Er hob die historische Verbundenheit zwischen den USA und Großbritannien hervor und bezeichnete es als große Ehre, das erste Handelsabkommen mit London abzuschließen.

An den Finanzmärkten wurde die Nachricht zunächst positiv aufgenommen. Die wichtigsten US-Aktienindizes verzeichneten moderate Gewinne, während der Dax seine Tageszuwächse von rund einem Prozent verteidigen konnte.

In den nächsten Wochen will die US-Regierung weitere Handelsabkommen aushandeln. Laut Trump befinden sich Verhandlungen mit mehreren Staaten bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Der Präsident wies darauf hin, dass viele Länder unzufrieden darüber seien, dass Großbritannien als erstes Land ein Abkommen mit den USA geschlossen habe. Aktuell laufen Gespräche mit der Europäischen Union sowie mit asiatischen Staaten wie Japan, Vietnam und Indien.

Auch im Konflikt mit China sollen noch diese Woche Gespräche stattfinden. US-Finanzminister Scott Bessent wird sich am Wochenende in der Schweiz mit Vertretern der chinesischen Regierung treffen. Laut chinesischem Handelsministerium reist Vizeministerpräsident He Lifeng zu diesem Treffen. Beide Länder sowie die Schweizer Behörden haben das Treffen bestätigt. Nach Aussage von Bessent geht es zunächst darum, die Spannungen abzubauen. Er erklärte gegenüber dem Sender Fox, dass eine Entspannung der Lage erforderlich sei, bevor umfassendere Abkommen möglich seien. China betonte seinerseits, dass Gespräche nur auf Augenhöhe geführt werden könnten und eine Lösung nur möglich sei, wenn die USA problematische Handelspraktiken überdenken.

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