Anzeige
 

Nachfrageschwäche auf dem Bullenmarkt: Schlachthöfe reduzieren Kapazitäten

Am Markt für schlachtreife zeigen sich derzeit einige besorgniserregende Entwicklungen. Trotz eines noch überschaubaren Lebendangebots im Vergleich zur Nachfrage, beklagt die rote Seite – die Fleischverarbeiter – massive Probleme im Absatzgeschäft und fordert Abschläge. Marktteilnehmer berichten, dass einige Schlachthöfe sogar ihren Zweischichtbetrieb einstellen, da der Absatz fehlt und man sich auf dem Lebendmarkt zurückhalten möchte. Doch woher kommt diese Nachfrageschwäche?

Saisonal bedingt gibt es derzeit keine großen Verkaufsaktionen für Bullenfleisch. Im Sommer dominiert die Grillzeit, in der – und bevorzugt werden. Auch der aktuelle Burger-Hype bringt dem Bullenfleisch nur wenig Vorteile. Interessanterweise sind die deutschen Schlachtungen bei Bullen zuletzt sogar gestiegen. Laut amtlicher Wochenstatistik lagen sie um zwei Prozent über den Zahlen des Vorjahreszeitraums.

Vor diesem Hintergrund sind Marktteilnehmer skeptisch, ob die Bullen ohne größere Probleme durch den Sommer kommen. Ein Erzeugervertreter äußert sich besorgt: „Ich befürchte, dass die Schlachtunternehmen in den kommenden Wochen den Druck erhöhen werden.“

Ein weiterer Faktor, der gegen ein ausgeprägtes Sommerloch spricht, ist das freundliche europäische Umfeld. Im Durchschnitt der gab es zuletzt sogar etwas höhere Preise für Bullen. Selbst wenn die Fleischverarbeiter in den kommenden Wochen mit ihren Forderungen nach Abschlägen durchkommen sollten, dürften diese insgesamt überschaubar bleiben.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

EU will Strafzölle auf russische Dünger deutlich erhöhen

Die Europäische Kommission plant, zusätzliche Zölle auf Stickstoffdünger und weitere Agrarerzeugnisse aus Russland und Belarus zu erheben. Der Handelsausschuss des EU-Parlaments hat...

Milchpreisprognose sinkt: IG-Milchbarometer fällt im April

Die Aussichten für den Milchmarkt haben sich im April eingetrübt. An der Terminbörse EEX sind die Preise für Butter und Magermilchpulver gesunken,...

Rapspreise steigen, Handel bleibt dennoch verhalten

Der Preis für Raps hat zuletzt spürbar zugelegt, angetrieben durch anhaltende Trockenheit in weiten Teilen Europas sowie den schwachen Euro. Trotz dieser...

US-Zoll auf EU-Käse: Rückgang erwartet, Butter weniger betroffen

Mit der Einführung eines neuen Basiszolls durch die Vereinigten Staaten im April 2025 zeichnen sich spürbare Veränderungen im transatlantischen Handel mit Milchprodukten...

Weizenkurse sinken deutlich, Soja legt spürbar zu

Die Notierungen für Weizen-Futures haben den tiefsten Stand seit Juli 2024 erreicht. Grund dafür sind die bevorstehenden Ernten auf der Nordhalbkugel und...