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Nachfrageschwäche auf dem Bullenmarkt: Schlachthöfe reduzieren Kapazitäten

Am Markt für schlachtreife Bullen zeigen sich derzeit einige besorgniserregende Entwicklungen. Trotz eines noch überschaubaren Lebendangebots im Vergleich zur Nachfrage, beklagt die rote Seite – die Fleischverarbeiter – massive Probleme im Absatzgeschäft und fordert Abschläge. Marktteilnehmer berichten, dass einige Schlachthöfe sogar ihren Zweischichtbetrieb einstellen, da der Absatz fehlt und man sich auf dem Lebendmarkt zurückhalten möchte. Doch woher kommt diese Nachfrageschwäche?

Saisonal bedingt gibt es derzeit keine großen Verkaufsaktionen für Bullenfleisch. Im Sommer dominiert die Grillzeit, in der Schweine- und Geflügelfleisch bevorzugt werden. Auch der aktuelle Burger-Hype bringt dem Bullenfleisch nur wenig Vorteile. Interessanterweise sind die deutschen Schlachtungen bei Bullen zuletzt sogar gestiegen. Laut amtlicher Wochenstatistik lagen sie um zwei Prozent über den Zahlen des Vorjahreszeitraums.

Vor diesem Hintergrund sind Marktteilnehmer skeptisch, ob die Bullen ohne größere Probleme durch den Sommer kommen. Ein Erzeugervertreter äußert sich besorgt: „Ich befürchte, dass die Schlachtunternehmen in den kommenden Wochen den Druck erhöhen werden.“

Ein weiterer Faktor, der gegen ein ausgeprägtes Sommerloch spricht, ist das freundliche europäische Umfeld. Im Durchschnitt der EU-Länder gab es zuletzt sogar etwas höhere Preise für Bullen. Selbst wenn die Fleischverarbeiter in den kommenden Wochen mit ihren Forderungen nach Abschlägen durchkommen sollten, dürften diese insgesamt überschaubar bleiben.

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