Die USA planen, sich stärker von internationalen Märkten abzuschotten und wollen umfangreiche Einfuhrabgaben für nahezu alle Importgüter einführen. Dies beeinflusst die globale Wirtschaft und betrifft besonders landwirtschaftliche Betriebe in Europa. Von Seiten der EU wird gefordert, angemessen auf diese Vorhaben zu reagieren, ohne dabei bewährte Standards im Agrarbereich aufzugeben.
In der Weltwirtschaft hat die Ankündigung von Donald Trump, Zölle von bis zu 25 Prozent zu erheben, bereits spürbare Unruhe ausgelöst. Während sich die Vereinigten Staaten abschirmen, wird bei europäischen Landwirten finanzielle Unsicherheit spürbar. Christian Brüggemann, Marktredakteur von top agrar, erläutert in diesem Zusammenhang potenzielle Maßnahmen, die der EU zur Verfügung stehen.
Als die USA an einem symbolträchtigen Tag, auch als Befreiungstag bezeichnet, ihre Grenzen schlossen, änderte sich das Bild radikal: Statt geöffneter Märkte steht nun ein Konzept der Einschränkung. Die von Donald J. Trump vorgelegte Strategie wurde im Rosengarten des Weißen Hauses präsentiert und richtet sich vor allem gegen internationale Unternehmen, die Güter in die Vereinigten Staaten liefern möchten.
Europäische Exporteure, darunter Produzenten von Maschinen und Lebensmitteln, müssen nach dieser Ankündigung gegebenenfalls mit Einfuhrzöllen von bis zu 20 Prozent rechnen. Der Agrarsektor in der EU könnte davon besonders betroffen sein, da über zehn Prozent der europäischen Milcherzeugnisse ihren Weg in den amerikanischen Markt finden. Der Wert dieser Exporte beläuft sich auf rund zwei Milliarden Euro im Jahr.
Die Enthüllung der Zölle hatte direkte Folgen für die Börsenkurse: Preise für US-Weizen, Mais und Soja gaben kurzfristig nach, und auch der Ölpreis rutschte. Die allgemeinen Unsicherheiten über die Auswirkungen der US-Politik auf den Welthandel spiegeln sich in einem steigenden Euro-Kurs wider, der seit Februar im Verhältnis zum US-Dollar um fast zehn Prozent zulegen konnte.
Die Begründung für die geplanten Zölle aus amerikanischer Sicht wirkt willkürlich und wenig nachvollziehbar. Eine angebliche Benachteiligung der US-Wirtschaft, mögliche Steuereinnahmen und zusätzliche Investitionen auf heimischem Boden werden ins Feld geführt. Gleichzeitig kritisieren amerikanische Stellen das Regelwerk der EU, das aus ihrer Sicht ungünstige Rahmenbedingungen schafft, beispielsweise durch Produktauflagen oder Umweltvorgaben.
In Europa wird betont, dass an Standards, die oft über Jahre hinweg gemeinsam festgelegt wurden, nicht gerüttelt werden sollte. Langwierige Verhandlungen haben zu rechtlich verankerten Normen geführt, die nicht zur Disposition stehen. Entschlossenheit und Geschlossenheit gelten deshalb als Schlüsselfaktoren in den Reaktionen der EU.
Darüber hinaus wird vonseiten der EU darauf hingewiesen, dass eine stärkere Kooperation mit weiteren Handelspartnern sinnvoll sein kann, um potenzielle Folgen dieser US-Zollpolitik abzumildern. Konkrete Schritte zum Ausbau anderer Exportmärkte könnten helfen, Abhängigkeiten vom US-Markt zu verringern.