Trotz des starken Anstiegs der Gaspreise und einer deutlichen Abschwächung des Euro verzeichnen die Preise für Stickstoffdünger in Deutschland und Europa weiterhin eine bemerkenswerte Stabilität. Dies lässt sich vor allem auf den Rückgang der Düngerpreise auf dem internationalen Markt sowie eine verhaltene Nachfrage seitens der Landwirtschaft zurückführen. Eine kürzlich in Indien durchgeführte Ausschreibung ermöglichte es vielen Händlern, Dünger zu vergleichsweise günstigen Konditionen zu erwerben.
In Deutschland und dem europäischen Raum bleibt das Geschäft mit Düngemitteln jedoch durch erhöhte Produktionskosten und sinkende Getreidepreise gedämpft. Obwohl der starke Anstieg der Gaspreise und der niedrigste Stand der Euro-Dollar-Parität seit zwei Jahren normalerweise Preissteigerungen für Stickstoffdünger nach sich ziehen würden, verhindert die derzeit schwache Nachfrage der Landwirte größere Preisanpassungen. Einige Hersteller und Händler haben zwar moderate Preiserhöhungen angekündigt, die sie mit den gestiegenen Gaspreisen begründen, doch die meisten Angebote bleiben unverändert.
Experten gehen davon aus, dass der Markt ohne eine signifikante Steigerung der Nachfrage stabil bleiben wird. Die Preise für gängige Düngerprodukte wie Kalkammonsalpeter, Harnstoff und verschiedene Stickstofflösungen an deutschen Importhäfen haben sich trotz des erheblichen Anstiegs der Gaspreise und des Rückgangs der Euro-Dollar-Parität nicht verändert. Der Druck auf die globale Versorgungslage scheint sich jedoch zu verringern, vor allem durch die Wiederaufnahme von Produktionslinien in Algerien.
Trotz des schwachen Euro scheint der Einkauf von Düngern aufgrund der derzeit deutlich niedrigeren Herstellungskosten, die vor allem durch die Gaspreise bedingt sind, günstiger zu sein als der Kauf europäischer Stickstoffdünger. Die Spotmarktpreise für Harnstoff an deutschen Importhäfen verharren bei etwa 450 Euro pro Tonne. Die Preise für Kalkammonsalpeter bleiben ebenfalls stabil bei 331 Euro pro Tonne. Auch die Kosten für Flüssigdünger wie Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung und Kornkali zeigen keine Veränderung. Für Diammoniumphosphat (DAP), einen wichtigen Phosphordünger in der deutschen Landwirtschaft, werden weiterhin 653 Euro pro Tonne an den Importhäfen gefordert.