In Deutschland verharren die Preise für Düngemittel trotz einiger Schwankungen auf dem Weltmarkt weiterhin auf einem gleichbleibenden Niveau. Während die internationalen Kosten für Stickstoffdünger für die kommenden Monate tendenziell sinken, bleibt die Situation in Deutschland unverändert. Aktuell nutzen viele Landwirte die letzten Tage vor Beginn der Sperrfrist für den Einsatz von Festmist und Kompost in nitratbelasteten Regionen, um ihre Felder zu düngen.
Die Nachfrage nach Stickstoffdünger in Europa ist schwach, was teilweise durch Verzögerungen bei großen Harnstoffausschreibungen, wie etwa der ausstehenden Ausschreibung in Indien, beeinflusst wird. Diese wird nach Angaben von Marktanalysten erst Anfang November erwartet. Zusätzlich halten viele Händler ihre Lagerbestände hoch, da die Landwirte aufgrund unterschiedlicher Umstände bisher zurückhaltend beim Einkauf waren.
Derzeit beeinflussen auch die andauernde Maisernte und die in manchen Gegenden spät beginnende Weizenaussaat die Aktivitäten der Landwirte, was ebenfalls Auswirkungen auf die Nachfrage nach Düngemitteln hat. Obwohl die Preise momentan stabil sind, zeigt sich eine zunehmende Nachfrage nach Mineraldüngern für das nächste Jahr. Landwirte erwarten offenbar, angesichts der steigenden Gaspreise, künftige Preissteigerungen bei Düngemitteln.
Die Produktionskosten für Dünger in Europa sind vor allem durch den Anstieg der Gaspreise gestiegen, was sich langfristig auf die Preisentwicklung auswirken könnte. Aktuelle Spotmarktpreise für Harnstoff an deutschen Importhäfen liegen konstant bei 450 Euro pro Tonne. Die Preise für Kalkammonsalpeter (KAS) haben sich ebenfalls nicht verändert und bewegen sich um 315 Euro pro Tonne. Die Kosten für Flüssigdünger und Kornkali sind ebenfalls stabil.
Für Diammoniumphosphat (DAP), einen wesentlichen Phosphordünger für deutsche Bauern, sind weiterhin 660 Euro pro Tonne zu zahlen. Insgesamt zeigen die Düngerpreise in Deutschland und auf dem Weltmarkt derzeit keine signifikanten Schwankungen, jedoch könnten die steigenden Gaspreise und die internationale Nachfragesituation zukünftig Einfluss nehmen.
Weitere Agrarmarkt-Nachrichten
Ukraine und EU vereinbaren Zollabbau und Quotenerhöhung
Frankreich erwartet Rekord-Weizenüberschuss
Molkereipreise in der EU unter Druck
Milchpreise geraten unter Druck – Erzeuger spüren Rückgang
EU-Getreideproduktion: Rekorde bei Weizen und Gerste
