In den letzten Wochen haben die Preise für Bullen, Färsen und Kühe deutlich zugenommen. Schlachter zahlen aktuell für Bullen und Färsen Beträge, die zuletzt vor 18 Monaten erreicht wurden. Auch die Preise für Schlachtkühe haben ein Niveau erreicht, das zuletzt vor zwei Jahren zu beobachten war. Der deutsche Markt für Schlachtrinder zeigt eine starke Nachfrage nach Jungbullen und hochwertigen Schlachtfärsen, was zu stabilen Preisanstiegen führt. Dennoch berichten die Erzeugergemeinschaften zu Beginn dieser Woche von leichten Preisschwächen bei Schlachtkühen.
Das Angebot an Schlachtrindern bleibt konstant begrenzt, was nicht ausreicht, um den Bedarf der Schlachtunternehmen vollständig zu decken, wie Marktbeobachter feststellen. Besonders Jungbullen und Schlachtfärsen sind aufgrund der Nachfrage rar. Schlachtkühe hingegen werden zwar stetig nachgefragt, erleben aber in einigen Regionen aufgrund eines gestiegenen Angebots leichte Preisrückgänge. Diese Preisbewegungen sind teilweise auf verstärkte Anlieferungen zurückzuführen, die durch Bedenken wegen der Blauzungenkrankheit ausgelöst wurden.
Trotz dieser Schwankungen bleiben die Preise für Bullen und Kühe auf einem hohen Niveau. Auch in den südlichen und südwestlichen Regionen Deutschlands sind die Rinderhalter mit den Preisen zufrieden. Das Angebot an Jungbullen und Schlachtfärsen ist weiterhin begrenzt, und regionale Vermarkter setzen zusätzliche Preisaufschläge durch. Die anhaltend starke Nachfrage kann nicht immer befriedigt werden.
Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz berichtet, dass Schlachtkühe etwas häufiger angeboten werden, jedoch bei gleichbleibendem Absatz meist stabil bleiben. In der vergangenen Woche wurden im Bundesdurchschnitt für Jungbullen der Handelsklasse R3 5,08 Euro pro kg SG bezahlt, was die höchsten Preise für Bullen seit März 2023 darstellt. Bei Jungbullen der Handelsklasse O3 lagen die Preise im Durchschnitt bei 4,79 Euro pro kg SG, während Spitzenbullen der Handelsklasse U3 zuletzt 5,13 Euro pro kg SG erzielten.
Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den Schlachtfärsen: In der letzten Woche lagen die Preise für R3-Färsen bei 4,84 Euro pro kg, was ebenfalls den höchsten Preis seit März 2023 darstellt. Für O3-Färsen wurden im Bundesdurchschnitt 4,35 Euro pro kg erzielt. Noch deutlicher stiegen die Kuhpreise in diesem Jahr, auch wenn zuletzt leichte Rückgänge zu verzeichnen sind. Für R3-Kühe zahlten die Schlachter im Durchschnitt 4,56 Euro pro kg, was die höchsten Preise seit August 2022 bedeutet. Für O3-Kühe lagen die Preise zuletzt bei 4,37 Euro, während für P2-Kühe 3,71 Euro pro kg SG gezahlt wurden.