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Peter Wesjohann erörtert Zukunftswege für die Geflügelhaltung

Peter Wesjohann, der Vorsitzende der PHW-Gruppe, zu der auch die Marke Wiesenhof zählt, spricht sich dafür aus, dass die Geflügelbranche schrittweise auf höhere Haltungsstandards umstellen kann. Dies hängt jedoch davon ab, ob die Konsumenten diese Entwicklung unterstützen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen. In einem Gespräch mit „top agrar“ unterstreicht Wesjohann die Notwendigkeit, in Debatten um Tierwohl und verstärkt wissenschaftliche Erkenntnisse einzubeziehen. Er betont die Wichtigkeit nachhaltiger Ernährungssysteme und weist darauf hin, dass ein höheres Tierwohl oft in einem Zielkonflikt mit dem steht. Geflügel aus höheren benötigt während der Aufzucht mehr Ressourcen als Tiere aus niedrigeren Stufen, was den CO2-Ausstoß erhöht.

Wesjohann hebt hervor, dass das Kaufverhalten der Verbraucher eine zentrale Rolle in der Diskussion um höhere Haltungsstufen spielt. Trotz eines wachsenden Bewusstseins für bessere bleibt der Preis für viele Käufer entscheidend. Obwohl zahlreiche Geflügelzüchter technisch in der Lage wären, auf Stufe 3 umzusteigen, mangelt es an der nötigen politischen Unterstützung, Nachfrage und adäquaten Vergütung.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Futterverwertung, die maßgeblich den CO2-Fußabdruck der Geflügelproduktion beeinflusst. Wesjohann betont die Bedeutung einer sicheren und nachhaltigen Futterherkunft, insbesondere aus Regionen ohne Entwaldung, um die zu verringern. Er sieht auch Potenzial in der Zucht von langsamer wachsenden Geflügelrassen in höheren Haltungsstufen, obwohl dies die Emissionen erhöhen könnte. Wesjohann argumentiert, dass Nachhaltigkeit ganzheitlich betrachtet werden muss und dass fundierte wissenschaftliche Fakten essenziell sind, um die Debatte um Nachhaltigkeit und Tierwohl voranzubringen.